Zukunft der Peoplefotografie? 356

[gone] User_6449
6 years ago
Zitat: MAINpics ...
Hier geht es um beide Marken Lindberg und Helene Fischer. Und natürlich in erster Linie um Auflage der Vogue.

Ja, es geht natürlich um "Helene Fischer im Peter Lindbergh Stil für die Vouge" als Paket:

- Peter Lindberg hat gezeigt, dass er auch eine Schlagertrulla brauchbar ablichten kann
und nicht nur Supermodels.

- Helene Fischer wird durch die Vouge als typisch deutsche Schlagertrulla international
weiter bekannt.

- Die Vouge erhöht ihre Auflage, weil Schlagerfans die Zeitschrift ohne Helene Fischer nie
kaufen würden.

Also eine Win-win-Situation für alle drei Beteiligten. Was will man in der Peoplefotografie
sonst noch mehr?
[gone] User_567256
6 years ago
… ein Hobbyist einem Profi Aufträge wegschnappen kann …

Das ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, wie kommst du denn auf das dünne Eis?!
Neben jedem Berufsfotograf stehen 1000 Amateure, von denen 999 den Auftrag für lau ausführen möchten. Da fällt es nicht schwer, ein besseres Angebot abzugeben – der Profi muss einfach nur Geld mitbringen! :-)
6 years ago
Lindberg hat die Fischer so abgebildet, wie sie noch nicht gesehen wurde (in dem Riesenhaufen der PR-Fotos).

Das reicht als bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal, wenn man das dann solide macht und es einigermassen lebendig ist.

Für unbekannte Menschen ist das nicht so spektakulär, denn die hat quasi noch gar keiner gesehen. Drum goutiert das dann höchstens ihr kleines Umfeld.
6 years ago
@lichtermeer: Völlig richtig, Heidi Klum kann man auch mit handy fotografieren, und alle klatschen Beifall.
Wenn man grade mal kein prominentes Model zur Verfügung hat, muss man halt ne schippe sand im antilope canyon durch ein höhlenloch werfen, oder eine nackte Frau in einen Krokodilschlund stecken, oder einem Model F-Löcher auf den Rücken malen, oder ganz einfach 10 Leute auf einem Stahlträger beim Wolkenkratzerbau fotografieren, oder....oder....oder....
6 years ago
oder den Rhein incl. Ufer unscharf fotografieren...lach....
6 years ago
Peoplefotografie allgemein interessiert mich eigentlich nicht.

Ich fotografiere, weil ich gern Menschen mit all ihren Emotionen
erlebe und es durch Fotografie durchaus auch etwas intensiver
und etwas manipulativ dirigierbar ist. Die Fotos selbst sind mir
im Nachhinein egal.

Jeder hat eine ganz eigene Motiviation für "Peoplefotografie",
aber offensichtlich wissen viele selbst nicht einmal, was sie selber
wollen und machen sich abhängig von Trends und von anderen.
Ein Nachteil, den man im Beruf fast immer hat und im Hobby
eben nicht.
[gone] User_478068
6 years ago
kann ich so bestätigen...
Ich ertappe mich immer wieder bei einem Shooting motiviert zu sein...und bei der nachträgliche Bearbeitung der Fotos?...weniger, halt.
Ein Teil für die Models, der Rest vergammelt auf meinem Rechner und klaut Platz!!
6 years ago
Auch hier gilt das Prinzip Exklusivität und eingeschränkte Reproduzierbarkeit. Wenn ich ein X beliebiges Mädel fotografiere kann ich noch so viele gestalterische Regeln beachten, es schaut keiner hin weil es jede Menge von solchen Fotos gibt. Fotografiere ich aber Helene Fischer oder Claudia Schiffer mal ganz privat, reicht es wenn es einfach nur ordentlich gemacht wird und es wird sein Publikum finden. Diese Top Fotografen wären auch nur noch halb so Top wenn sie auch nur no Name Models aus der MK oder Instagram fotografieren würden.

Sowieso.
Ein tolles Sportfoto von einem Fußballspiel ist 100mal mehr wert (materiell), wenn es eine Szene aus einem Top-Liga-Spiel o.ä. zeigt, als wenn es eine Szene aus einem Amateurliga-Spiel zeigt. Und abseits vom Materiellen wird es auch bei vielen Betrachtern mehr Aufmerksamkeit hervorrufen, wenn es Thomas Müller und Kylian Mbappé im dramatischen "Luft-Zweikampf" zeigt, als wenn es genauso dramatisch Heini Kunze und Kuno Müller im Kreisligaduell zeigt.
6 years ago
@Tom
mit Mbappe und Müller hast Du aber gerade Weltklasse und Kreisliga kombiniert ;-)
6 years ago
mit Mbappe und Müller hast Du aber gerade Weltklasse und Kreisliga kombiniert ;-)

Wen von beiden hältst Du denn für Kreisklasse?
6 years ago
Gerd Müller! xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
[gone] User_546280
6 years ago
Wir leben in einer Zeit rasanten Wandels. Kameras, die selber Bilder optimieren kombiniert mit einer Überflutung an Bildmaterial auf allen Kanälen, was zu einem Schwund an Qualitätsbewusstsein führt. Dazu kommt eine Geiz ist Geil-Mentalität gepaart mit einer Generation Z-Superego-Attitüde mancher Leute, die dem Motto „ich bin toll, also dreht sich die Welt um mich“ folgt.

Stillfotografie wird in ein paar Jahren ähnlich exotisch sein wie analoges fotografieren. Bei 8k-Videos kann ich mir den passenden Augenblick aus dem Handyfoto auf DinA3 hochziehen und das genügt 90% aller Leute. Für den Rest gibt es ein paar wenige verbleibende sehr gute Fotografen.

Es ist ähnlich wie mit DJs auf der eigenen Party, die man braucht, wenn man einen hohen Anspruch an die Atmosphäre hat, die man aber nicht braucht, wenn es nur um die Aneinanderreihung von Musikstücken geht. Da reicht dann eine Playlist. Oder das oben genannte Beispiel der Videothek.
6 years ago
Die Frage ist doch: aus welcher Motivation heraus wird fotografiert bzw. mit welchem Ziel.

Wer weder auf Kunden angewiesen ist noch auf Ruhm, kann m.E. relativ "zeitlos" arbeiten. Erst wer eine Zielgruppe bespielen muss, wird eine Veränderung selbiger bzw. ihres Verhaltens zu spüren bekommen.
6 years ago
das Konzept "Fotografie" includiert das "Bespielen einer Zielgruppe." Fotos für sich selber zu machen ist wohl ähnlich pathologisch wie Reden zu schreiben die man sich dann selber vor dem Badezimmerspiegel hält.
6 years ago
Ja, wo kämen wir denn da hin, wenn jeder seinen Hobbys nur aus Spaß an der Freude nachginge oder Dinge erschaffen würde, um sich selbst daran zu erfreuen. Aber glücklicherweise scheint das ja tatsächlich auch eher unüblich zu sein. :-)
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
das Konzept "Fotografie" includiert das "Bespielen einer Zielgruppe." Fotos für sich selber zu machen ist wohl ähnlich pathologisch wie Reden zu schreiben die man sich dann selber vor dem Badezimmerspiegel hält.

300...den Vergleich eines Fotos mit einer Rede finde ich etwas eigenartig...also richtet sich für Dich ein Foto das Du machst immer an andere ? Und ist somit auch abhängig davon was andere dazu sagen und steht und fällt mit deren Urteil ?! Ich sehe da nichts Pathologisches drin...Fotografie bedeutet...es gibt was zu sehen...es sagt nicht, für wen ein Foto erstellt wird und wer es sehen sollte...tendenziell wenn man einen Menschen fotografiert ist diese Fotografie für mich und den Menschen den ich abbilde...DAS ist erstmal die Zielgruppe.
Damit kann man durchaus zufrieden sein, ganz unpathologisch.
6 years ago
Und wenn der Badezimmerspiegel kaputt ist, geht man halt in ein Fotoforum...
6 years ago
@schallkoerper: natürlich hab ich mich da sehr unpräzise ausgedrückt, ich bitte das zu entschuldigen.
Gemeint war, nicht "Fotografie" an sich, vielmehr "Fotografie mit dem Versuch künstlerischen Ausdrucks".
Für mich ist es ein Grundprinzip der Kunst, sich an andere zu richten. Es kann nicht abhängig von dem sein, was andere dazu sagen, da es in dem Moment in dem ein anderer was dazu sagt, ja bereits existent ist.
Da muss man unterscheiden denke ich. Aber das was hier in MK gemacht wird, ist für mich schon eindeutig
das Bespielen einer zielgruppe.
++++++schallkoerper:...tendenziell wenn man einen Menschen fotografiert ist diese Fotografie für mich und den Menschen den ich abbilde...DAS ist erstmal die Zielgruppe. ++++++++++++++++++++++++++++++++
das ist völliger unsinn, denn im Falle eines bezahlten Berufsmodels ist das GELD vielleicht für den Menschen den du ablichtest, die Bilder bestimmt nie.
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
300...lass das von völligem Unsinn zu reden weil Du irgendwas assoziierst...da ich keine Modelle bezahle ist es wie von mir beschrieben, für mich, das darf für Dich gerne anders sein, Unsinn ist es trotzdem nicht.

Und ja, viele Menschen bespielen eine Zielgruppe, ich auch, aber nicht ständig, vieles zielt zwar darauf ab zu zeigen, aber man weiss schlussendlich auch nie, wieviele Bilder aus welchen Gründen nie gezeigt werden...ich sehe nicht, das es eine Zwangsläufigkeit gibt, sich an andere ausser sich selbst zu richten...ausser wie beschrieben: mein jeweiliges Model (ich spreche da wieder ausdrücklich von mir).

Und wenn man schon in seiner Fotografie mitdenkt, sich an andere zu richten...ist das Bild als solches ja noch nicht vollständig ehe es ausgestellt wird...die Erstellung der Fotografie ist Teil des Prozesses, Teil ist dann aber auch das Ausstellen der Fotografie und die Reaktion der Personen die die Fotografie betrachten...

Grundsätzlich finde ich es aber auch total normal, dass man zeigt, von daher kann ich nachvollziehen was Du schreibst...ich würde nur nicht soweit gehen eine erstellte Fotografie mit einer Rede gleichzusetzen die sich zwangsläufig an eine mehr oder weniger große Zielgruppe wendet.
6 years ago
@schall: da möchte ich mal das Gesicht deiner Models sehen, wenn du ihnen vor dem Shooting sagst:
"Hör mal, also dieses shooting ist nur an uns beide gerichtet! Auf keinen Fall soll eine wie immer geartete Öffentlichkeit angesprochen sein." Denk mal da wirst du zu 99 prozent dann dein Shooting vor deinem Badspiegel machen...
#100Report

Topic has been closed