genau
ohne streit durchs leben zu gehen bedeutet viel weniger Risiko
aber manche lieben ja das risiko

"Abgesehen davon, dass auch mündliche Verträge gültige Verträge sind, ergibt sich für einen durchschnittlichen Hobbyfotografen oder ein Amateurmodel mitunter ein praktisches Problem. Im Gegensatz zu Unternehmen haben solche Leute nicht unbedingt eine (zahlungswillige) Rechtsschutzversicherung oder gar einen Hausjuristen."

Ein mündlicher Vertrag ist nur mit glaubhaften Zeugen beweisbar.
Beim Rest hast Du natürlich recht. Aber wenn ich dran denke wieviel mich manche Shootings schon in der Vorbereitung gekostet haben, wäre mir eine Klage auf Schadensersatz definitiv manchmal drin gewesen, wenn es nötig gewesen wäre. War es bei mir zum Glück nie bisher.
Ein Vertrag schreckt einfach ab Mist zu bauen. Weil es ja sein KÖNNTE. Einige mit bekannter Hobbymodels haben durchaus schon geklagt und auch einige Hobbyfotografen. Letztere aber eher weniger.

Davon mal ganz abgesehen... das unterschreiben dauert 5 Sekunden. Das vorher durchlesen viell. 5-10 Minuten. Das ist kein großer Akt. Vor allem wenn nur Vereinbarungen drin stehen die man eh getroffen hat. Steht etwas anderes drin ist es die letzte Warnung diesen Shootingpartner zu meiden.

Ohne Vertrag hat der Fotograf allerdings keinerlei Veröffentlichungsrechte,
weder in der MK noch sonstwo und egal ob kommerziell oder nicht.

Ja, aber dafür reicht es, wenn mir das Model sagt "Klar darst Du die zeigen". Oder so in der Art. Das ist aber im Hobbybereich echt eher eine akademische Debatte. Und wie Heinz ja bereits erläutert hat, nutzt einem ein Vertrag eh nur was, wenn man dann auch im Zweifelsfall klagt. (Diese latente Klagedrohung - die natürlich nie in die Realität umgesetzt wird - macht einigen einen Vertrag auch eher unsympathisch. Zumindest einen schriftlichen).

In Wirklichkeit ist es doch so: keine der Frauen wundert sich, wenn ich Bilder hochlade - die würden sich eher wundern, wenn ich das nicht täte. Und nicht selten ist das 'Klar darfst Du die zeigen' als 'Warte mal noch, ich will als Erstes zeigen' formuliert :D

Bei mir läuft das so ab: die Frauen, die ich fotografiert hab, kriegen alle Fotos als Vorschau und können sich da ihre Favoriten raussuchen. Und können dann auch sagen, wenn da Fotos sind, die sie nicht irgendwo sehen wollen. Und die sortier ich dann einfach aus. Hab ich keine Hemmungen. Und dann bearbeite ich die und schick sie denen in groß und in klein zum Posten (auch das senkt vermutlich den Überraschungseffekt, die Bilder später auf Instagram zu sehen dramatisch :D). Und auch da hab ich keine Probleme damit, wenn ich dann nochmal Fotos aussortiere. Das ist schon 1,2 Mal vorgekommen. Oder wenn ich später Fotos wieder runternehme. Wo soll denn da das Problem sein? Und die, mit denen ich zusammenarbeite, wissen das auch, dass ich das mache.

Fotografie als Hobby hat für mich extrem viel mit Vertrauen zu tun. Die Leute treffen sich mit jemanden, den sie im Zweifelsfall erstmal nur über Instagram oder FB kennen. Und stellen sich vor meine Kamera. Das ist ein Vertrauensbeweis, der oft genug nicht zur Kenntnis genommen wird. Und ein ähnliches Vertrauen setze ich auch in diejenigen, die ich fotografiere. Wir vertrauen uns halt, weil wir miteinander reden. Und weil wir es cool finden, zusammen Fotos zu machen. Auf einem schriftlichen Vertrag rumzureiten fände ich da fast schon kontraproduktiv. Weil ein schriftlicher Vertrag sagt auch immer 'Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser'. Am Anfang schreibe ich manchmal, dass wir auch einen Vertrag machen können. Und die können auch immer jemanden mitbringen. Aber von beidem macht in Wirklichkeit niemand Gebrauch (wobei ich öfter gerne eine Begleitung dabei hätte, wenn ich einen Blitz einsetze... der fällt so schnell um :D).

Aber diejenigen, die einen Vertrag wichtig finden, sollen das machen. Kann doch jeder machen, wie er will. Aber sich hin zu stellen und zu behaupten, das sei der einzig richtig Weg, ist in meinem Augen völlig falsch, kontrafaktisch und - wie ich finde - sogar kontraproduktiv.

Klar, wenn man Bilder verkaufen will, dann sollte man ein Model Release haben - möglichst eins auf Englisch. Aber das will ich ja gar nicht. Und das wollen doch die Wenigsten hier.

Anstatt auf Verträgen rumzureiten wäre es vielleicht bei einigen angebrachter, sich darüber Gedanken zu machen, wie sie eigentlich mit anderen umgehen. Ein Vertrag *kann* auch Vertrauen zerstören.

Was rätst Du den vielen Hobbymoddels, die sich hier im Forum und auf FB alle paar Tage über Fotografen beschweren, die keine bearbeiteten Bilder schicken oder sich nicht an andere Vereinbarungen halten?

Was rätst Du ihnen denn? Zum Anwalt zu rennen? Das ist doch abwegig.
In Zukunft versuchen, um Idioten einen Bogen zu machen.

es gibt nie eine garantie
weder mit schriftlichem vertrag noch mit mündlichen vertrag
wie Carsten schon sagt
vertrauensfrage
wird von manchen ausgenutzt, klar
also auch frage der lebenserfahrung

Ja, es gibt einfach Idioten. Die kann man nicht immer erkennen, was unpraktisch ist. Aber so ist es einfach.

Aber ich werde sicherlich nicht anfangen, jemandem, der eigentlich keinen will, einen schriftlichen Vertrag aufzudrängen, um sie vor mir zu schützen. Das ist doch absurd :D
Wenn die einen haben wollen, können sie einen haben. Wollen die aber doch gar nicht. Und ich auch nicht. Was soll das dann? Nur weil mir das MK-Forum erklären will, wie die Welt funktioniert? :D

PS: was aber tatsächlich mal eine sinnvolle Sache wäre: ein Filter in der MK, der mich daran erinnert, mir dieses verdammte 'halt' in jedem zweiten Satz abzugewöhnen :D

"Was rätst Du ihnen denn? Zum Anwalt zu rennen?"

Erstmal nicht. Einen kurzen Vertrag können sie selbst aufsetzen. Meine Freundin konnte so schon prima aussortieren. Einig Fotografen wehren sich dagegen zu unterschreiben, warum auch immer. Tja, die waren schon mal raus.
Also rate ich natürlich einen Vertrag zu machen.

"In Zukunft versuchen, um Idioten einen Bogen zu machen."

Achso. Die erkennt man ja immer schnell im Internet. Haben unter dem was sie schreiben ja immer ein kleines "Achtung, Idiot!" Schild. Oder wie stellst Du Dir das vor? Jetzt komme mir bitte nicht mit Menschenkenntnis oder so einem Quark.

- Kann sich Jemand erinnern, was es für mündliche Abmachungen / Absprachen / Vereinbarungen in seinem 8. , 53., 127, 211 ....Shooting gab?
- Was wollte das Model X im ersten, was im 4. Shooting?

Sanguis, das meinte ich nicht mit 'zum Anwalt rennen'.
Ein Vertrag bringt Dir nur etwas, wenn Du ihn dann auch einklagst. Andernfalls kann man es direkt sein lassen. Kein Idiot hat Angst vor einem Stück Papier.

Ja, und ich komme Dir mit Menschenkenntnis. Natürlich ist das ärgerlich. Aber dann lernt man draus. Fertig. Man kann nicht alle Idioten erkennen, aber eine Reihe. Wenn man miteinander redet. Reden.

Aber bitte: ich verbiete Dir doch überhaupt keine Verträge. Ich erwarte nur von Euch, dass Ihr umgekehrt genauso cool seid und uns, die wir keine machen, auch einfach das so machen lasst, wie *wir* wollen. Und womit wir seit Jahren gut fahren. Nicht nur wir, sondern auch diejenigen, die wir fotografieren.
Ich finde es extrem überheblich, uns vorschreiben zu wollen, wie wir Sachen zu machen haben. Das machen wir doch auch nicht. Also bleibt mal ganz locker.

Und ganz ehrlich: Ihr versucht uns hier als die absoluten Volldeppen hinzustellen und preist Euren Weg als den einzig gangbaren und legitimen. Mit so einer Einstellung wundert mich Eure Vertragsaffinität nicht sonderlich.

Es sollte hier eigentlich um einen Erfahrungsaustausch gehen und nicht ums Missionieren. Dass Ecki das in seinem Wahn immer macht, ist ja klar. Aber von Dir hätte ich das nur bedingt erwartet.

Einfach cool bleiben und alle so machen lassen, wie sie es für richtig halten. Wir sind nämlich alle Erwachsene. Mehr oder weniger :D

Nö, ich stelle niemanden als Volldepp hin. Aber wenn Du Dir den Schuh anziehst, halte ich Dich nicht auf :).
"Gute" Idioten, also Leute die, die Idiotie voll drauf haben, sind schwer zu erkennen. Und davon gibt es nicht wenige.
Meist lernt man neue Shootingpartner nicht vorher monatelang kennen. Reden ist toll. Aber nach dem Shooting oft anders als vorher. Und wenn ich bei A weiß, wenn er XY erzählt ist er ein Idiot, weiß ich es bei B nicht. Weil der Kontext viel ausmacht und meist nicht gleich ist.

Und doch, ein Vertrag bewirkt einiges. Und zum Anwalt rennen damit hinterher mehr als Du es Dir denkst. Das schrieb ich oben schon mal. Vor allem von Hobbymodels weiß ich es und auch von ein paar Fotografen.

Was DU machst ist mir relativ egal. Aber die vielen Beschwerdethreads hier und auf FB sind auch eine Aussage. Ich schätze Du unterstellst all denen nicht schlechte Menschenkenntnis.
Idiotie kommt verdammt oft vor. Manche Models gehen dazu über einen Vertrag zu nutzen, manche dazu nur noch Pay zu shooten. Wie schrieb ein Model hier im Forum kürzlich? "Damit ich auch etwas vom Shooting habe".

in meiner persönlichen statistik hatten knapp 10 Prozent der Modelle bereits "juristische Erfahrungen" gegen Fotografen. Bestimmt nicht nur wegen fehlender Verträge, aber bestimmt AUCH wegen fehlender (oder falscher) Verträge. So genau frage ich da nat. auch nicht nach. Scheint also doch nicht immer auf Freundschaftlicher Basis abzulaufen, was nat. superschade ist.
Mir selber ist es zweimal passiert, daß ein Model nach dem Shooting die Veröffentlichung der bilder verweigert hat. Beide Male trotz bestehendem Vertrag, lach.

Sanguis, Du willst es offensichtlich nicht verstehen.
*Du* kannst machen, was Du willst - also lass mich das auch mach. That simple. Du hast Deine Erfahrungen gemacht, ich meine. Die scheinen sich massiv zu unterscheiden. Aber Menschen sind halt unterschiedlich.

Weder Dein Weg noch meiner schützt vor irgendwas. Also alles cool. Dass irgendwer zum Anwalt gegangen ist, glaube ich Dir schlichtweg nicht.

Immerhin einer der wenigen Threads, in dem ich mich vollumfänglich Heinz anschliessen kann.

Ich gebe mal beiden Seiten recht und muss hinzufügen, dass die vertrauensvolle Variante "ohne Vertrag" meine größere Sympathie hat. Aber darum gehts ja nicht.

Als ich anfing mit der Modelfotografiererei hat mir jeder eingetrichtert, ohne Vertrag ginge gar nicht, also habe ich mir das angewöhnt, das läuft seitdem selbstverständlich nebenbei.

Ich bekam einmal eine Anfrage eines soliden Verlages für die Publikation mehrerer Bilder und mußte, als es klappte, dafür die Veröffentlichungsrechte nachweisen, weil der Verlag vorher schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Ich hatte etwa 20 geeignete Bilder aus mehreren Jahren ausgesucht. Gottseidank hatte ich die Verträge alle. Konnte aber nicht mal alle betroffenen Modelle informieren, weil einige unauffindbar verschwunden waren - da wäre nachräglich also kein Vertrag mehr zu machen gewesen.
Bei einem Bilderverkauf ging es mir ähnlich, da wurde zwar kein Publikationsrecht explizit gefordert, aber es war beruhigend, die zugehörigen Verträge zu haben.
Zwei wirklich seltene Beispiele, aber so kann's ja unerwarteterweise auch mal kommen.

"Dass irgendwer zum Anwalt gegangen ist, glaube ich Dir schlichtweg nicht. "

*schmunzel*... So kann man seine Filterblase am Leben halten. Einfach mal behaupten es wäre gelogen was nicht ins Weltbild passt.

Ein fairer Vertrag schafft Vertrauen!

Entweder man vertraut sich. Oder man benötigt einen Vertrag. Beides zusammen ist Unfug.