Ich behaupte mal, dass man ein Gespür dafür haben kann, ob die Unterschriften vor oder nach dem Fotografieren geleistet werden sollten. Meistens vorher. Und natürlich sollte man einem Modell (oder umgekehrt einem Fotografen) den Vertrag nicht einfach so plötzlich und unvorbereitet beim Shooting zur Unterschrift übergeben. Meine zur Auswahl stehenden Verträge sind jederzeit einsehbar (worauf ich bei Anfragen auch immer hinweise). Schade, dass nur wenige andere ihre angeblich so tollen Verträge offen legen.

Schade, dass es immer noch einen gibt, der Verträge für überflüssig erklärt (diese Option war in der Eingangsfrage zu recht gar nicht vorgesehen).

@Reber

Oft genug werde ich auch über FB nach dem Vertrag vorab gefragt. Dann bekommen die Modelle den Vertrag und wundern sich immer, wie kurz und unkompliziert der ist.

Ja, sowas total Kurzes habe ich auch. Das hab ich am Anfang auch immer benutzt oder mitgeschleppt. Aber das wollte dann in Wirklichkeit nie jemand haben. Darum schlepp ich es jetzt nicht mehr mit. Wenn mal jemand fragen würde, dann hätte ich was. Aber ich brauch das echt nie. Und im Zweifelsfall handhabe ich das eh locker. Wenn einer die Fotos später doch nicht mehr gefallen, lösch ich sie zur Not von meinen Profilen. Macht mir nichts. Hab genug andere.

ich habe bei den ersten Shootings immer ein schweres, dickes Posing-Anleitungsbuch (Posen-Posen-Posen-Posen) mit geschleppt. Dann hab ich bemerkt, daß es die Herrschaften vor der Linse völlig ignoriert haben, bis hin zum vielsagenden verächtlichen Blick gegen den Fotografen der sowas mitbringt.
Die 3 kg Schlepperei hab ich mir dann erspart. Aber Vertrag habe ich immer dabei bei tfp. bei pay sowieso.

Schade, dass es immer noch einen gibt, der Verträge für überflüssig erklärt (diese Option war in der Eingangsfrage zu recht gar nicht vorgesehen).

Was ist daran schade?
Ich nutze Verträge auch nur, wenn ich danach gefragt werde. Oft genug gar nicht. Auch sonst bin ich bei Carsten.

"Collaboration over contract negotiation" erzähle ich den ganzen Tag meinen Kollegen (und Kunden). Und wie wichtig eine Vertrauensbasis für die Zusammenarbeit ist.
Dann fange ich bei meinem Hobby bestimmt nicht an, den Winkeladvokaten rauszulassen.

Mein Modelvertrag:

Name, Adresse, Telefonnummer, email von Fotomodel und Fotograf

Gegenstand: Fotoshooting
Datum:

Das Fotomodel und der Fotograf treffen folgende Vereinbarungen:

1. Fotomodel und Fotograf erklären, dass für erbrachte Leistungen, Inhalte und für die eingeräumten Rechte beide Vertragspartner gegenseitig auf ein entsprechendes Geld-Honorar verzichten.

2. Das Fotomodel erhält ein einmaliges und pauschales geldwertes Honorar von mindestens 3 digitalisierten und bearbeiteten Bilddateien der Aufnahmen im Format JPG, als Download-Datei.

3. Fotomodel und Fotograf erhalten jeweils das unwiderrufliche und zeitlich unbefristete Recht zur Nutzung, Bearbeitung und Veröffentlichung der durch den Fotografen von dem Model angefertigten Fotos.

4. Dem Fotomodell ist bekannt, dass durch die vorliegende Vereinbarung kein Arbeitsverhältnis begründet wird.

Datum, Ort, Unterschrift von Modell und Fotograf.

kurz und einfach - sehr gut... danke! VG, Andreas

Mir ist noch kein tfp-Model begegnet, das so gaga gewesen wäre, keinen Vertrag zu verlangen.

also, mein "Recht für Fotografen" buch sagt eindeutig: GAGA!

@Foto300: ich habe in den letzten zwei, drei Jahren vermutlich weit über 100 TFP-Shootings gemacht und bin nur auf zwei oder drei Models gestossen, die auf einen TFP-Vertag bestanden. Schätzungsweise 8 von 10 Models waren Gymnasiastinnen oder Studentinnen und keineswegs gaga – im Gegenteil. Übrigens bekomme ich am meisten Shooting-Anfragen via Empfehlungen von bisherigen TFP-Models ...

* * *

Hierzu ein Tipp von Casa de Chrisso (vor 3 Monaten im Thread «Das Ende von TfP?» als Beitrag #37 veröffentlicht)

– kein Arschloch sein.
– Irgendeine Form von eigenem Stil haben
– kein Arschloch sein.
– Mal nach Mädels mit Persönlichkeit statt nach denen mit gemachten Brüsten suchen.
– kein Arschloch sein.
– nicht in der ersten Anfrage gleich mit nackig kommen und dann noch ausrasten wenn man innerhalb einer Stunde keine Antwort bekommt. Kurz, kein Arschloch sein.

Mir ist allerdings unklar wieso das überhaupt notwendig ist..es nimmt Dir doch niemand was weg ?

Jeder, der irgendwas bei der Fotografie anders macht als ich, ist halt doof.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie man hier Dinge macht: So wie ich oder falsch.
Werdet ihr schon alle sehen, was ihr davon habt, wenn ihr so gaga seid.

Mir ist noch kein tfp-Model begegnet, das so gaga gewesen wäre, keinen Vertrag zu verlangen.

Hm, dazu fällt mir ein Satz eines bekannten deutschen Photographen ein, der sinngemäß lautet: "Das erste, was ein Modell von der Agentur beigebracht bekommt ist, daß sie keine Verträge zu unterschreiben hat."
Und es gibt gute Gründe dafür.

TFP ist durchaus auch ein Geschäftsmodell, welches aus Geben und Nehmen, Vertrauen und Gönnen besteht und natürlich auch ein klein wenig Risikobereitschaft. Und da sind nicht nur Photographen, Modelle, Stylisten, Visagisten usw. beteiligt, sondern auch Designer, kleinere Hersteller der verschiedensten Produkte u.v.m.
Und das läuft alles, ohne eine einzige Unterschrift.
Zusammengerechnet kommt da manchmal ein hübsches Sümmchen zusammen, was keiner der Beteiligten aufbringen könnte.

@wanderphotograph: das ALLERALLERERSTE das ein Model bei einer Agentur machen MUSS, ist :
EINEN VERTRAG UNTERSCHREIBEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Oder ist heute der erste April? Oder bin ICH gaga????

@Foto300
BRÜLL NICHT SO - Satzzeichen sind keine Rudeltiere.

Oder bin ICH gaga????

Das hast Du gesagt.

Natürlich muß sie zuerst bei Ihrer Agentur unterschreiben, aber danach macht die Agentur die Verträge und alles andere läuft ohne. Das habe übrigens nicht ich gesagt, denn wenn Du mal statt rumzuplärren richtig lesen würdest, ein bekannter Photograph, Ralph Man.
Ich gehe davon aus, daß der weiß wovon er redet.

Aber Plärr ruhig weiter sinnlos durch die Gegend.

@eyemazing:
– ++++kein Arschloch sein. ++++ Wenn ein Model jemanden noch nie gesehen hat, ein GROSSES Risiko, das innerhalb von
kurzer zeit zu entscheiden.

– Irgendeine Form von eigenem Stil haben ++++ Was hat das mit einem Vertrag zwischen 2 Geschäftspartnern zu tun?++++

– kein Arschloch sein. +++++Wie wir alle wissen, gibt es unter den Fotografen einen hohen Prozentsatz davon++++

– ++++Mal nach Mädels mit Persönlichkeit statt nach denen mit gemachten Brüsten suchen. ++++ Haben Frauen mit gemachten Brüsten Deiner ansicht nach keine Persönlichkeit?

– ++++kein Arschloch sein. ++++++ und vor allem: nicht GAGA sein!

– ++++++++++nicht in der ersten Anfrage gleich mit nackig kommen und dann noch ausrasten wenn man innerhalb einer Stunde keine Antwort bekommt. Kurz, kein Arschloch sein.++++++++ich komme ausschliesslich nackig!!!

@Wanderphotograf: das Model MUSS bei der Agentur unterschreiben, daß es selber nicht mehr unterschreibt.
Wenn Du das als Argument GEGEN VERTRÄGE anführst, ist das ...sorry...ich nenns mal verarsche.

Leute es gibt "Fotografen" und eben Fotografen.
Manche drücken auf den Auslöser weil sie gerade nichts anderes zu tun haben. Andere LEBEN für ihr Hobby und wieder andere leben sogar davon.

Diejenigen die anstatt in der Nase zu bohren eben alternativ auch mal Bilder machen haben meistens kein Problem damit, wenn eines Tages ein Model kommt und bittet oder sogar darauf besteht die Fotos aus allen sozialen Medien zu löschen und/ oder zukünftig diese nicht mehr zu verwenden. Warum der Sinneswandel? Oft ist eine neue Beziehung der Auslöser für ein solches Gedankengut. Das haben einige wenige in den letzten Jahrzehnten auch bei mir versucht. Allerdings könnte man die glücklicherweise an einer Hand ablesen.

Fotografen die aber mit entsprechendem Engagement ihrer Tätigkeit hinter Kamera nachgehen, werden eben einen Teufel tun und sich so etwas gefallen lassen. Folge davon sind Streitigkeiten die sogar bis zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führen können.

Fazit: es muss jeder einzelne wissen mit welcher Ernsthaftigkeit er seiner Tätigkeit hinter der Kamera nachgeht. Sind Shootings für ihn Alternativen zu anderen Freizeit Beschäftigungen wird ihm dies egal sein.
Wenn aber - und das ist bei mir der Fall - Stunden lange Vorbereitungen die Regel sind, wird er sich logischerweise entsprechend absichern. Eben mit einem Vertrag.

Ich investiere nicht 20 Stunden Vorbereitung (bei mir die Regel) um nachher meine Ergebnisse in die Tonne zu werfen nur weil einer "Prinzessin" mal wieder "ein Furz im Ranzen rumrast".

Ob das dann auch noch dazu führt, dass man als schriftlicher Vertragspartner dann als Enfant terrible dasteht, das könnte dann auch noch im Raum stehen. Dass diese "armen Geschöpfe" vor der Kamera sich dann auch noch übervorteilt fühlen, dürfte nicht minder oft eintreten. Und dann kommen auch noch nicht selten die "Model Versteher" wie hier aus den Büschen und blasen in deren Boxhorn.

Leute wo leben wir eigentlich...

@oto300:
Genau so ist es! Es gibt Agenturen, bei denen sind die Modelle quasi fest angestellt und die Agenten der Agentur erledigen den "Papierkram" mit den Kunden, die diese Modelle aussuchen und buchen. Das sind übrigens meist nicht die Fotografen, denn die werden selbst von den Kunden engagiert.