Fotografen und das Selbst(wert)bewustsein 50

6 years ago
Einen echten Amateurfotografen wird niemand bezahlen. Das hat gar nichts mit der Qualtität der fotografischen Arbeit zu tun, sondern einzig und allein mit dem rechtlichen Status eines Amateurfotografen. Würde er bezahlt oder bezahlt werden wollen, muss er ins Lager der Berufsfotografen wechseln.


nein. Es gibt nicht nur schwarz und weis sondern auch grau. Gemeint sind Amateurfotografen mit Kleingewerbe oder wie sich das nennt. Die verdienen ihre Brötchen mit was anderem. Die verdienen nur ein mehr oder weniger kleines "Taschengeld" als "Sahnehäubchen".
[gone] User_184280
6 years ago
Amateure mit Gewerbeschein machen i.d.R. Hochzeitsfotografie. Diejenigen, mit denen ich Kontakt habe, zahlen alle für Akt, wenn sie freie Arbeiten für sich selbst machen oder fürs Portfolio.
Wenn jeder Amateur in die Berufssparte wechseln muss um ein Honorar zu bekommen,
dann muss das aber auch jedes möchtegern-Modell sonst ist das auch Steuerhinterziehung.
Da ist TfP dann die sicher beste Lösung und der psychische Druck dann auch Bilder
zu liefern ist wirklich unerträglich schmerzhaft.

Vor einigen Jahren hatte ein Modell eine Ausschreibung gemacht,
"Suche Hochzeitsfotografen auf TfP Basis",
dass meine ich nicht mit bester Lösung!
Ich hoffe sie sucht noch heute.
#24
6 years ago
@Guenni1979 TFP muss man immer auch aus Sicht der Models betrachten, für die es sehr schnell keinen Sinn mehr macht immer die gleichen Fotos, nur eben von verschiedenen Fotografen zu bekommen. Klassische TFP Models sind entweder Neueinsteiger die zunächst Referenzfotos für ihre SC benötigen. Die wenden sich in der Regel an die einschlägigen Profis denn auch die bieten TFP zur Eigenwerbung, um nicht nur Hochzeits- und Geburtstagsfotos im Schaufenster stehen zu habe. Oder die Models möchten ihre eigenen kreativen Ideen in Szene gesetzt und mit dem passenden Bild Look umgesetzt haben. Die findet man aber nicht an jeder Straßenecke, genau so wenig wie diese Models einen passenden Fotografen an jeder Straßenecke finden. Das ist eine klassische TFP Nische für engagierte Amateurfotografen, denn so etwas vom Profi könnte kein Mensch bezahlen.
Alles Andere decken heute die modernen Handys oder Reisekameras ab und dieser Trend, das Freunde und Bekannte das erledigen wofür man früher zum Fotografen gegangen ist, wird sich weiter fortsetzen.

Aus meiner Sicht wird hier viel zu viel darüber diskutiert was Fotografen von ihrem Model erwarten, aber eigentlich nie darüber was wir Fotografen unseren Models bieten können. Das wäre aber die Schlüsselfrage die man sich zum Thema Pay oder TFP stellen müsste.
[gone] User_184280
6 years ago
Bei uns meldet man sich als Fotograf an, da wird nicht unterschieden, was fotografiert wird. Wenn du das neben einer Anstellung tust und die Kleinunternehmerregelung beanspruchen möchtest, dann machst du einfach nicht mehr als 17.500 Euro Umsatz und musst dich nicht mit der Umsatzsteuer rumärgern, verzichtest aber auf den Vorsteuerabzug bei Anschaffungen.
6 years ago
@Lichtermeer:
"Aus meiner Sicht wird hier viel zu viel darüber diskutiert was Fotografen von ihrem Model erwarten, aber eigentlich nie darüber was wir Fotografen unseren Models bieten können. Das wäre aber die Schlüsselfrage die man sich zum Thema Pay oder TFP stellen müsste."

Zustimmung ...
Wobei das was wir dem Model bieten können bzw. auch erwarten spiegeln doch die Sedcards wieder ...
Wenn einem Model deine Arbeiten auf der Sedcard gefallen. Weiss es ja was es bekommt.
Eine Frage die ich mir mal gestellt habe ist:
Warum sollte ich als Model TfP-Shootings machen/anbieten/anfragen wenn der ambitionierte Hobbyfotograf /Hobbyfotograf mit Kleingewerbe oder der oft genannte Toni Tittenknips mir das auch als PayJob zu meinen Gunsten macht, mir ansatzweise meine Wünsche erfüllt und ich danach auch noch die vollen Nutzungsrechte bekomme, da der Fotograf es ja so als kostenlose Werbung für sich sieht wenn ich die Bilder auch verwerte?
[gone] User_184280
6 years ago
Warum sollte ich als Model TfP-Shootings machen/anbieten/anfragen wenn der ambitionierte Hobbyfotograf /Hobbyfotograf mit Kleingewerbe oder der oft genannte Toni Tittenknips mir das auch als PayJob zu meinen Gunsten macht ...

Weil Monika Model vielleicht gerade keine Lust hat auf Toni Tittenknips oder den gewerblichen Hobbyisten, die ganz bestimmt nicht für Porträt oder Fashion einen Cent ausgeben wollen. Und vielleicht möchte Moni ja gerade ein entspanntes Porträt- oder Fashionshoot ...
6 years ago
Ich antworten den Modellen gerne dass ich im Moment keine passeneden Aufträge habe um sie zu bezahlen oder auch manchmal dass ich mich erst von ihrer Qualität überzeugen muss bevor ich sie bezahle. Einige meinen dann dass ihre Bilder doch reichen würden aber sie tun es natürlich nicht so wie bearbeitet wird. Ich werde dann oft beschimpft dass ich mich erdreißte ihre Fähigkeiten anzuzweifeln. Wenn mir eine wirklich auf die Nerfen geht dann kann es schon passieren dass ich ihr einen Vertragh schicke und die meisten unterschreiben nicht. Sobald sie lesen dass sie keine Bilder bekommen und die Verwertung allein bei mir light ist meistens Schluss bis zu Konventionalstrafe bei nicht einhaltung kommen sie meistens nicht.
6 years ago
@Guenni1979 Ganz einfach, weil das Prinzip Angebot und Nachfrage auch umgekehrt gilt und Fotografen die ein gewisses Niveau erreicht haben genügend TFP Shootings bekommen um nicht mehr für ihre Models zahlen zu müssen. Schau dir doch einmal die SCs von Fotografen an die Bildlooks statt Out of Cam liefern, das steht entweder TFP, der Preis den der Fotograf verlangt oder "FFP nur noch in Ausnahmefällen".
#31
6 years ago
Was soll denn das Jammern und Meckern, dass man für Shootings mit Models etwas zahlt. Ich kenne Fotografen, die geben das X-Fache jedes Jahr für Foto-Reisen aus. Da sind meine Pay-Shootings Schnäppchen.
#33
6 years ago
Selbst wenn ich "nur" Affen im Zoo fotografieren will, muss ich Geld zahlen. Also,...nicht direkt an die Models aber mittelbar doch. Und Bananen und Brot zum anfüttern auch....
6 years ago
Kostenlos geht :
-heimische vögel
- heimische Wildtiere (z.B. Eichhörnchen und Ratten)
- Insekten
- Rentnerinnen im Park
- Autos auf dem Parkplatz
- Badende am Badesee im Sommer
- Blumen und Pflanzen
-Kirchen und andere Gebäude
6 years ago
@Foto300

Klar, umsonst. Mit dem 400er auf der Pirsch und heimlich aus nem Busch heraus. Passt.
Tolle Eichhörnchenfotos mit dem 200-500 oder 150-400 sind jedenfalls mehr an fotografischer Herausforderung (und damit Königsklasse) als das Auslösen einer Kamera, nachdem man 10 Min. lang alles drumherum zurechtgestaltet hat ... zweifelsfrei auch eine schöpferische Gestaltung, die aber eher zeitlich vorgelagert zur Kamerabedienung geschieht. Eben Bühnenbild, Choreographie und/oder Performance ... ist da nun die Inszenierung oder die Fotografie das Entscheidende ?
Ein Orchester oder einen Sportwettkampf in diesen echten Erlebensmomenten während der Darbietung bildlich festzuhalten erfordert mehr an fotografischem Können als jedes Shooting ...
6 years ago
Amateure mit Gewerbeschein machen i.d.R. Hochzeitsfotografie.

"Amateure mit Gewerbeschein" sind Gewerbetreibende.

Und keine "Amateure".
6 years ago
Bei uns meldet man sich als Fotograf an, da wird nicht unterschieden, was fotografiert wird.

Selbstverständlich wird das in Deutschland unterschieden.

Ein Pressefotograf ist ein Freiberufler, der meldet sich nirgendwo an, außer bei seinem zuständigen Finanzamt.
Ein Hochzeitsfotograf ist ein Gewerbetreibender, weil es ein Handwerksberuf ist. Der meldet ein Gewerbe an und wird Zwangsmitglied der Handwerkskammer.
Ein "Fotodesigner" ist Freiberufler wie der Pressefotograf, und streitet sich ggf. darum, ob er nun Freiberufler oder Handwerker ist.

Usw.usf.
[gone] User_184280
6 years ago
Ich kenne einen Pressefotografen, der im Nebenberuf Gewerbetreibender ist.
Ein Amateur kann immer noch Amateur sein, eben im Teilzeitgewerbe Fotograf.
Ich habe ein Fotostudio und biete Fotografie an und bin Mitlied der IHK ;) Übrigens seit 1997.

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