Es ist durchaus möglich, mit der richtigen Wortwahl jede Frau "aus den Klamotten zu komplimentieren".
Oder in jedem Fall weit über 80 Prozent, blos ist es oftmals nicht zielführend. Wenn man das Thema gezielt vermeidet, und erst garnicht anspricht, fühlen sich viele Frauen nicht gebührend gewürdigt, und sehen das als Beleidigung an. natürlich kommt es zu Missverständnissen, wenn dann die eine unter 300 kommt, und sich über das ganze echauffiert.

Wobei ich jetzt nicht explizit von meinen Erfahrungen mit Models oder in der MK gesprochen habe , sondern von ganz normalen Lebens-Situationen .

Das nicht unbedingt , aber als langweilig oder humorlos will Mann trotzdem nicht angesehen werden !
Was ich wohl auch nicht bin , wie Frau meiner Model-SC sicher entnehmen kann … ;-)

@Tom
Du stelltest mir die Frage, wieso die Anfrage an Charisma ein Regelverstoß ist. Ich bin tatsächlich sehr verblüfft, dass Du es nicht weißt. Kommunizierst Du nicht mit Modellen? Wenn eine Konversation begonnen wird, wird man auf die Regel hingewiesen, dass man sich an die Arbeitsbereiche des Empfängers der Nachricht zu halten hat. Andernfalls kann/soll eine PN gemeldet werden.
Gegen ein Gesetz verstößt man dabei allerdings nicht - es ist nur eine MK-Regel.

Wir sind uns einig, dass es bei höflichen Anfragen, wo dann auch ein "nein" akzeptiert wird, kein Handlungsbedarf besteht. Das soll aber die angeschriebene Person selbst entscheiden.

Wenn eine Frau schreibt "JA ich will unbedingt freizügig posieren" und 200 Frauen schreiben "nein" oder "vielleicht, aber nur wenn ..." dann werde ich genau diese eine Frau danach fragen. Die anderen 200 Frauen werde ich dazu nicht kontaktieren. Möglich bleibt natürlich, mit diesen dann das zu machen, wozu sie "JA" gesagt haben. VIELLEICHT ... ist was für jugendliche Unreife, damit kann man nämlich nichts anfangen, weder beim Bäcker noch in der Bank, und auch nicht vor dem Traualtar.

Du stelltest mir die Frage, wieso die Anfrage an Charisma ein Regelverstoß ist. Ich bin tatsächlich sehr verblüfft, dass Du es nicht weißt. Kommunizierst Du nicht mit Modellen? Wenn eine Konversation begonnen wird, wird man auf die Regel hingewiesen, dass man sich an die Arbeitsbereiche des Empfängers der Nachricht zu halten hat. Andernfalls kann/soll eine PN gemeldet werden.
Gegen ein Gesetz verstößt man dabei allerdings nicht - es ist nur eine MK-Regel.

1. Daß Akt auf "nein" steht wurde nicht erwähnt. Es wurde nur die Mail zitiert.
2. Unabhängig von jener MK-Regel halte ich es nicht für verwerflich, jemandem vorzuschlagen, seine Ansicht zu ändern.
Es ist nicht verwerflich, jemandem der sagt "Nur Pay!" ein TfP-Angebot zu machen. Ob es in den meisten Fällen abgelehnt wird oder nicht mal eine Antwort bekommt - egal. Vielleicht ist es ja aber genau das eine Angebot, das den Adressaten überzeugt, es mal anders zu machen. Es ist auch nicht verwerflich, jemandem der sagt "Shootings nur in Hamburg und 10km Umkreis" ein Angebot zu machen "Wenn Du ein Flugticket nach München und ein schönes Hotelzimmer und außerdem ein nettes Honorar bezahlt bekommst und es darum geht, XYZ zu fotografieren - würde Dich das verlocken, eine Ausnahme zu machen?"

Wir sind uns einig, dass es bei höflichen Anfragen, wo dann auch ein "nein" akzeptiert wird, kein Handlungsbedarf besteht. Das soll aber die angeschriebene Person selbst entscheiden.

Und die Anfrage war ja eben zweifellos nicht unhöflich.

Wenn eine Frau schreibt "JA ich will unbedingt freizügig posieren" und 200 Frauen schreiben "nein" oder "vielleicht, aber nur wenn ..." dann werde ich genau diese eine Frau danach fragen.

Das werde ich genau immer dann machen, wenn ich denke "Verdammt - die wäre interessant dafür!"
Warum sollte man nicht Helene Fischer oder Stefanie Hertel fragen, ob sie Lust hat, mal einen Heavy-Metal-Punk-Song einzuspielen?
Das könnte nämlich spannender werden als eine Sängerin zu fragen, die immer genau das macht - Heavy-Metal-Punk.

Warum sollte man nicht Iron Maiden fragen, ob sie nicht Lust haben, mit Stefanie Hertel "Drei kleine Italiener" einzuspielen? Und zwar nicht "verpunkt", sondern Caterina-Valente-mäßig verkitscht.
Das könnte spannender werden als irgendweine Schlager-Combo zu fragen, die genau auf sowas abonniert ist.

1959 dreht der britische Regisseur Michael Powell einen Film, der Jahre später vom British Film Institute zur Nr.78 der besten jemals gedrehten britischen Filme gekürt wurde, und von einer Jury von 150 Schauspielern, Regisseuren, Autoren, Kritikern und Produzenten sogar zur Nr.27 der besten britischen Filme aller Zeiten gewählt wurde.

Der Film heißt "Peeping Tom", und der deutsche Schauspieler Karl-Heinz Böhm, bekannt aus "Sissi" und etlichen anderen Schnulzen, spielt darin einen Kameramann und Frauenmörder, der serienweise Frauen ermordet und die Tat dabei filmt.

Dieser Film, der heute als wegweisend für ein ganzes Genre anerkannt ist, entstand nicht, weil Karl-Heinz Böhm gesagt hat: "Hey! Ich veröffentliche mal in der 'Schauspieler-Kartei', daß ich gerne mal einen perversen Frauenmörder spielen möchte!" Der Film entstand, weil Powell Karl-Heinz Böhm, den er kannte und von dem jeder wusste, daß er bisher auf Schnulzen abonniert war, gefragt und Böhm ja gesagt hat.

Später sagte man, daß der Film Böhm die weitere Karriere vermasselt habe, weil er seiner Zeit einfach 50 Jahre voraus gewesen sei. Daß der Film seiner Zeit 50 Jahre voraus war ist zweifellos richtig, aber in 200 Jahren werden Filmhistoriker immer noch über "Peeping Tom" reden, während "Sissi" dann nicht mal mehr eine Fußnote ist.

Eines der genialsten Fotos von Helmut Newton zeigt einen hochkarätigen Kunsthändler aus Los Angeles, der neben einem Konzertflügel steht, auf dem splitternackt die Sekretärin des Kunsthändlers liegt. (Okay - splitternackt mit High Heels)

Ich gehe mal davon aus, daß Newton die Sekretärin gesehen und die Idee gehabt hat, und dann hat er sie halt gefragt. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob sie sich irgendwo als Akt-Model offeriert hat.

Worauf ich hinaus will: denkt doch einfach mal ein bißchen "Out-of-the-box". Und nicht immer nur in rot-grün-gelb-schwarz-weißen Kästchen... Jeder kann jederzeit nein sagen, und jeder kann jederzeit fragen.

@ Tom Rohwer
Stefanie Hertel spielt die Rolle von Nancy Spungen und Florian Silbereisen greift zur Gitarre von Sid Vicious ... beides nicht unmöglich, aber doch ziemlich unwahrscheinlich.
Wenn Stefanie Hertel aber in ihrem Künstlerprofil ausdrücklich erklart, daß sie Drogen komplett ablehnt und auch eine scheinbare, gespielte Drogeneinnahme nicht darstellen will ... dann würde ich ihr diese Rolle eben erst gar nicht anbieten. Denn mindestens ein Dutzend andere Schauspielerinnen hätten keine Scheu und würden diese Rolle freudig übernehmen. Warum sollte ausgerechnet ich derjenige sein, der andere Leute auf neue Wege führt ...? Und das insbesondere dann, wenn diese genau Gegenteiliges bereits deutlich erklärt haben. Die Sekretärin des Kunsthändlers hat ja kein solches Statement abgegeben ... sie wurde eben spontan gefragt und willigte ein. Ob sie schon zuvor mal darüber nachdachte und vielleicht darauf hoffte, mal nackt zu posieren, wissen wir nicht. Daß ein Model eine gefestigte innere Meinung darüber hat, ob sie nur vegetarisch essen will ... kann einem Fotografen egal sein, denn er ist ja nicht für die Ernährung zuständig. Welche Meinung sie aber zum Shootingthema hat, ist wohl doch relevant.

@ Charisma
Andere Menschen in emotionale Aufruhr zu versetzen und somit gegen deren Willen in eine ungewollte, unsichere, gewagte Gefühlsebene zu bringen ... wenn diese die höhere Sicherheit und Gewißheit der Stetigkeit oder vielleicht auch Langeweile bevorzugen, ist doch eigentlich eine Zumutung .
Ob das Modeln eher zu den Tätigkeiten mit "spannender Abwechslung" gehört ... täglich neue Herausforderungen mit unkalkulierbaren (??) Risiken - ist im Profisport ja mindestens genauso, und in der Schauspielerei wohl auch. In Bolivien arbeiten Menschen in der Lithiumsalzförderung ... mit täglichem Überlebensrisiko, dennoch täglich dasselbe ohne ungeahnte Überraschungen

Es ist nicht verwerflich, jemandem der sagt "Nur Pay!" ein TfP-Angebot zu machen. Ob es in den meisten Fällen abgelehnt wird oder nicht mal eine Antwort bekommt - egal.

Genau diese Einstellung ist ein Problem der MK: Leute, die einfach denken, sie könnten Modellen einfach mal ein Angebot machen, obwohl die Modelle explizit sagen, dass sie auf dieses Angebot keinen Bock haben.
Danke dafür, dass Du Deine Haltung so direkt auf den Punkt gebracht hast.

"Weil man ja eine Ausnahme ist", "weil es sich das Modell ja vielleicht anders überlegt", "weil, schadet ja nicht, und vielleicht klappt es ja doch"
Dann melden sich Modelle hier für Portrait und Fashion an, schwupps haben sie 100 Aktanfragen von solchen Deppen in der Mailbox und dann haben sie auch keine Lust mehr. Nicht auf die Fotografen, nicht auf die MK. Wieder ein Modell weniger.

Daneben halte ich es für rücksichtslos, die expliziten Angaben von anderen, was erwünscht ist und was nicht, zu ignorieren. Es zeigt einen Mangel an Respekt, und es verschwendet die Zeit derjenigen, die sich damit beschäftigen müssen, und zeigt, dass die Zeit der Angefragten gering geschätzt wird.
Die Anfrager haben damit kein Problem: Einfach viele Anfragen schicken, irgendwas wird schon treffen, irgend ein Mädel werde ich schon rum bekommen, wenn ich sie lange genug bequatsche. Dass danach 50 Mädels nur noch genervt sind und keinen Bock auf diese Kacke haben -- egal. Weil: "Ist ja nicht mein Problem".

Cold Call Werbeanrufe sind in Deutschland aus gutem Grund untersagt. Genauso das Verschicken von Newslettern, wenn man sich explizit abgemeldet hat. Da drohen empfindliche Strafen.
Würde hier durchgesetzt "wer so einen obigen Scheiß zu oft macht, fliegt", dann sähe die MK anders aus. Mehr Modelle, weniger Deppenfotografen, denen scheiß egal ist, was die Modelle eigentlich wollen.

Also "Peeping Tom" ist keinesfalls wegen der darstellerischen Glanzleistung Karlheinz Böhms berühmt geworden, sondern vielmehr wegen der damals bahnbrechenden POV-Perspektive und Heino mit Rammstein ist scheisse.
Ferne sehe ich nicht, dass hier Künstler wie Newton vorhanden sind, geschweige denn deren Spannungen in einem Bild mit Models erzeugen können, die sie gerade aus den Klamotten gequatscht haben.

Ein Model buche ich hier nur für Akt, wenn Akt auf "ja" steht. Selbst ein "vielleicht" wäre mir zu viel Arbeit und in der Folge auch zu unsicher. Ich habe genug mit Technik zu tun und will auch Spaß am Set. Keine Diskussionen oder Unwägbahrkeiten.

Alles andere hat J.Reber schon sehr gut zum Ausdruck gebrachtund auch Charisma hat gute Argumente geliefert. Kurz, wenn ich einmal ein "Nein" irgendwo höre/lese/sehe dann halte ich mich daran, bis das Gegenüber etwas anderes bedeutet.