Gerade bekommen:

einen schönen guten morgen,
Hab deine tollen fotos bewundert und gesehen das du aus xxxxx kommst.
Ich wollte fragen ob du lust hättest auf ein shooting im bereich akt???

Die fotos wären nur für mich.

Und was genau ist daran jetzt "schlimm"? Oder "verwerflich"?

Was steht denn in der Mail?

1. eine nette Begrüßung.
2. ein Kompliment für die Fotos auf der Model-SC
3. die Feststellung, daß das Model aus XXX kommt, womit der Mail-Schreiber vermutlich anspricht, daß das bei ihm in der Nähe ist, und er das als vorteilhaft ansieht
4. eine schlichte allgemeine Anfrage "Hätte das Model Lust auf ein Shooting im Bereich Akt?"
5. die Information, daß die Fotos nicht für eine Veröffentlichung gedacht sind (ich hörte gelegentlich, daß das für manche Models ein Kriterium sei)

Wenn so eine Anfrage jetzt schon als "unverschämt" gilt, dann ist offenkundig das "Problem unverschämter Anfragen" kein Problem unverschämter Anfragen, sondern ein Problem von überdrehter Wahrnehmung, die in jeder Möhre ein Phallus-Symbol sieht und sich von vornherein nur geplante sexuelle Belästigung vorstellen kann, wenn jemand die Tür aufmacht und "Guten Morgen!" sagt...

Ich bin jetzt gerade wirklich fassungslos...

Ohne Frage, ist auch diese "nette" Anfrage, die eigentlich weder unverschämt ist - noch sich zum Lästern eignet, ein klarer Regelverstoß, den Du melden kannst.

Nun bin ich aber mal neugierig... Gegen welchen MK-Regeln genau verstößt denn die zitierte Anfrage?

Fakt ist, liebe Charisma, in dem Moment in dem man seine Bilder dem Medium Internet zum Fraße vorwirft, kann damit alles passieren. Egal wieviele Disclaimer man auf seine Sedcard schreibt, wieviele Drohungen mit Strafanzeigen man ausformuliert und wieviele Wasserzeichen man drauf packt.

Bilder nicht zu veröffentlichen kann durchaus eine sehr weise Entscheidung (für beide Seiten) sein und ist nicht zwangsläufig anrüchig - auch wenn Menschen mit narzisstischen Zügen das natürlich niemals verstehen würden (Hinweis: letzteres ist kein Vorwurf an Deine Person). Das ist alles, was ich sage. Nicht mehr und nicht weniger.

"Dass Frau froh sein kann, wenn nur einer..." habe ich weder so geschrieben noch so gemeint. Und dass Shootingbereiche auch in Anfragen zu respektieren sind, ist eine Selbstverständlichkeit.

@ schallkoerper fotografie:
Tom ich finde es ist einfach Rücksicht an andere zu denken, die Unterstellung das jüngere unerfahrenere Menschen mit bestimmten Dingen nicht so entspannt umgehen ist an sich keine Unterstellung, ist einfach so.

Ich halte das Gegenteil für zutreffend.
Jüngere und "unerfahrenere" Menschen gehen mit viel mehr Dingen völlig entspannt um als ältere, die schon einen ganzen Rucksack von Erfahrungen, Vorurteilen usw. mit sich herumschleppen.

"Jüngere und unerfahrenere Models" werden bei einer Anfrage eines Fotografen eher denken: Der will mich als Model anheuern.
Die "älteren und erfahreneren Models", einige jedenfalls, haben dabei schon ihren ganzen Schatz an eben auch schlechten Erfahrungen im Kopf, da rattert die ganze Maschine ihr Programm ab "Was mag wohl wirklich dahinter stecken???"

Ich finde den allgrößten Teil der unter 25jährigen, die ich kennenlerne, völlig entspannt, im Gegensatz zu den über 35jährigen, um von den über 45jährigen gar nicht zu reden.

"Entspannte Altersweisheit" fängt dann erst jenseits der 60 wieder an...

Der 20jährige sagt: "Das sieht lecker aus! Das wird schon nicht zu heiß sein, ich werde mir schon nicht die Zunge verbrennen!"

Der 35jährige sagt: "Oh, oh, oh! Die Welt ist voller Gefahren! Bloß nichts probieren, bevor es gründlich überprüft und abgekühlt wurde! Und was könnten da alles für Schadstoffe drin sein?!"

Der 55jährige sagt: "Es wird nix so heiß gegessen wie es gekocht wird, und schlimmstensfalls verbrennt man sich ein bisserl die Zunge, aber das ist nach einer Minute wieder vorbei."

Die Devise sollte immer heißen "Just do it!" Und nicht: "Hilfe, es könnte ja vielleicht was passieren! Wo sind meine Airbags?"

Charisma: Ein gutes Beispiel für Vor-Urteil.
Shoshin hat den ersten Aspekt dazu geklärt.
Der zweite: Models, die Akt mögen und auch machen (würden), sich aber eine Veröffentlichung aus diversen Gründen nicht leisten können (das hatten wir ja mal anderswo aufgezeigt), stellen vermutlich Akt deswegen auf rot. Die kommen im Gespräch auf solch eine Anfrage mit Fotografen zusammen.

Sicher nicht der gängige Fall, aber mit harschen Unterstellungen, besonders in der Öffentlichkeit, sollte man schon vorsichtig sein.

Charisma, mehr und auch weniger "verhaltene" Unterstellungen führen in unserer Gegenwart zu sehr unschönen Entwicklungen, wie wir alle beobachten können. Ich bin deswegen eher gegen das Ausbreiten "gedanklicher Möglichkeiten", die wie Tatsachen in den Raum gestellt werden.

@Charisma:

Wer bei der Aussage "Die Fotos wären nur für mich" die Frage offen stellt "Welche Frau hat schon Lust, Wichsvorlage zu sein?" und damit die Aussage, dass die Fotos als Wichsvorlage verwendet werden, schon vorweg nimmt, und dies als "vorsichtig formuliert" bezeichnet -- bei solch einer Person will ich nicht wissen, was sie unter einer unvorsichtigen Formulierung versteht.

Also, ok, so ein bisschen neugierig wäre ich schon. Als lustige Unterhaltung, die man von außen beobachtet, um dann amüsiert den Kopf zu schütteln. Aber außerhalb der Realsatire MK-Forum möchte ich dann mit so einer Person doch lieber nichts zu tun haben.

@ J Reber
"Realsatire MK-Forum"
:)

okok, natürlich ist es gut, wenn man seine Einschätzungen öfter mal im Gespräch auslotet. Wäre gut, wenn die Gesprächspartner die in den Raum gestellten Statements dann auch in diesem Sinne verstehen und die eigene Bewegung erkennbar wird. Wie jetzt.

In der Tat ist es mir schon mehrmals passiert , daß ich ein "nein" ernst genommen habe und mir später vorgeworfen wurde ich sei langweilig , weil ich ja keinen Spaß verstehen würde . Schwierig , wenn man ein "nein" als solches akzeptiert und dann gesagt bekommt , daß es eigentlich doch ein "ja" war .

Ein Skorpion wollte einen Fluss überqueren. Da traf er am Ufer einen Frosch und bat diesen:

„Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!“

„Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir dann auf dem Wasser sind und du mich stichst, dann muss ich sterben“, entgegnete ihm der Frosch.


„Wie könnt ich dich stechen, dann gehen wir ja beide unter und müssen beide sterben“, antwortete der Skorpion.

Der Frosch überlegte und sagte: „Ja, da hast du wohl recht. Steig auf meinen Rücken.“

Kaum sind sie einige Meter geschwommen, spürte der Frosch einen stechenden Schmerz und er schrie: „Jetzt hast du mich doch gestochen. Wir müssen beide sterben!“

Der Skorpion: „Ja, tut mir leid. Aber ich bin ein Skorpion und Skorpione stechen nun mal!“

Der Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen und es wäre doch äußerst dämlich, diese immer wieder wiederholen zu wollen, oder?

Der Mensch ist vor allem die Summe seiner Vorurteile. Und davon haben junge Menschen meistens weniger als ältere.

Wer bei der Aussage "Die Fotos wären nur für mich" die Frage offen stellt "Welche Frau hat schon Lust, Wichsvorlage zu sein?" und damit die Aussage, dass die Fotos als Wichsvorlage verwendet werden, schon vorweg nimmt, und dies als "vorsichtig formuliert" bezeichnet -- bei solch einer Person will ich nicht wissen, was sie unter einer unvorsichtigen Formulierung versteht.

Einschätzung und Beurteilungen sagen nicht selten mehr über den Einschätzer und Beurteiler aus als das, was eingeschätzt und beurteilt wird.
Und wer zwischen den Zeilen liest, liest nur selten das, was zwischen den Zeilen steht, aber oft das, was er selbst zwischen die Zeilen des Autors hineinschreibt.

In der Tat ist es mir schon mehrmals passiert , daß ich ein "nein" ernst genommen habe und mir später vorgeworfen wurde ich sei langweilig , weil ich ja keinen Spaß verstehen würde . Schwierig , wenn man ein "nein" als solches akzeptiert und dann gesagt bekommt , daß es eigentlich doch ein "ja" war .

Zumal bei Frauen.
Davon abgesehen kann ich nichts verwerfliches darin erkennen, einen anderen zu fragen, ob er nicht Lust habe, seine Meinung zu ändern, oder ob er nicht Lust habe, etwas zu machen, das er bislang für sich ausschließt.

Wären immer alle "nein, mag ich nicht!" oder "nein, will ich nicht!" un-hinterfragt und undiskutiert hingenommen worden - die Menschheit säße heute noch in Höhlen. Der Kopf ist rund, damit das Denken auch mal die Richtung wechseln kann, und deshalb ist es nicht nur legitim, sondern auch sinnvoll, andere immer mal wieder zu fragen, ob sie sich nicht vielleicht davon überzeugen lassen mögen, ihr "Nein" in ein "Ja" zu wandeln.
Oder ihr "Ja" in eine "Nein". Die Richtung ist ja letztlich egal, es geht um die Bereitschaft, eigene Positionen auch immer mal wieder in Frage stellen zu lassen.

"In der Tat ist es mir schon mehrmals passiert , daß ich ein "nein" ernst genommen habe und mir später vorgeworfen wurde ich sei langweilig , weil ich ja keinen Spaß verstehen würde"

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So filtern sich die Modelle selbst weg, die schlecht kommunizieren. Finde ich ok.
Ich brauche Modelle, die gut kommunizieren können.