Bansky-Auktion bei Sotheby's: Bild schreddert sich selbst... 37

6 years ago
Ein Bild des berühmten Aktions- und Grafitti-Künstlers "Bansky" hat sich nur Sekunden nach der Versteigerung für einen Preis von 1,4 Millionen US-$ selbst zerstört.

Der Künstler hatte einen Schredder in den Rahmen eingebaut, von dem (dem Rahmen!) ausdrücklich gesagt wurde, er sei vom Künstler persönlich ausgewählt worden und ein Teil des Kunstwerks.

Vor den Augen von zunächst fassungslosen und dann applaudierenden Auktionsbesuchern in den Räumen des Londoner Auktionshauses "Sotheby's" wurde das Bild dann auf einmal zu knapp zwei Dritteln durch den Schredder gezogen - man vermutet, daß Bansky selbst anwesend war und den Schredder punktgenau per Fernsteuerung startete... Den Schredder hatte Bansky wohl schon vor einigen Jahren in den Rahmen eingebaut, genau für diesen Tag.

"Der während der Auktion anwesende, in Genf ansässige Künstler Pierre Koukjian beschrieb den Käufer als Glückspilz. Banksys Streich sei ein „Wendepunkt in der Geschichte der zeitgenössischen Kunst und Konzept-Kunst“. „Was er gemacht hat, ist wirklich schockierend – auf gute Weise. Ich denke, das ist historisch und die Leute werden lange darüber reden“, sagte Koukjian, der Banksy bereits getroffen hat und nahelegte, der mysteriöse Künstler sei bei der Auktion anwesend gewesen."
(WELT Online)

https://www.youtube.com/watch?v=nJopejQiZ9k

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Ich glaube, ich habe im ganzen Jahr 2018 noch nicht so gelacht wie in dem Moment, als ich den ersten Artikel darüber las. ;-))))))))))))))))))))

DAS ist Kunst. Das ist GANZ GROSSE Kunst.
6 years ago
Ich habe schon geahnt, dass du jetzt was herablassend Vernichtendes schreibst. Hast du aber noch nicht, ich bin gespannt. Der Nachsatz hat immerhin schon einen populistischen Beigeschmack.

Auf jeden Fall hat die Geschichte mehr Facetten, als sie auf den ersten Blick erscheint (billiger Witz) und ich bin gespannt, was einigermaßen geistreiche Diskussionen da gedanklich zutage fördern.
Egal, ob dieses halbzerstörte "Werk" nun bei etwaigem Weiterverkauf mehr oder weniger als die 1,2 Mio. € bringen würde ... der Kaufgegenstand entspricht nicht mehr der Auktionsbeschreibung und sofern nun zugesicherte Eigenschaften nicht mehr vorhanden sind, dürfte so ein Wegfall der Abnahmeverpflichtung vorliegen. Die Auktions-AGB kenne ich zwar nicht, aber ich gehe mal davon aus, daß ein Widerruf des Gebots hier möglich wäre, zumal der Einlieferer selbst die Zerstörung vornahm und der Untergang bzw. die Zustandsverschlechterung (das ist eben fraglich ??) nicht zufällig, sondern willentlich eintrat.
6 years ago
Wahrscheinlich dürfte sich der Ersteigerer ´nen Keks freuen, ich könnte mir vorstellen dass die nun erreichte Publicity das Werk im Wert mehr steigert als die vermeintliche Zerstörung es mindert. Und an der Wand sieht´s mit den runterhängenden Fusseln doch wohl auch mal cool aus!
6 years ago
Netter Werbegag, sonst nichts
6 years ago
Vorweg: der Mensch heißt Banksy. Ich habe da jahrelang immer Bansky draus gelesen, wie ich beschämt gestehen muss... Es gibt einfach Buchstabenkombinationen, die drehen sich eigenmächtig falsch "zurecht"...

Ich habe schon geahnt, dass du jetzt was herablassend Vernichtendes schreibst.

Wo bitte äußere ich mich denn "herablassend vernichtend"???

Ich finde es genial! Da hat Banksy in fünf Sekunden (im Auktionhaus) mehr geschafft als Joseph Beuys in seinem ganzen Leben...
Die Idee zu haben...! Diese Idee so geschickt umzusetzen....!
Jetzt völlig davon abgesehen, ob Sotheby's und wenn ja wie weit Sotheby's da mit eingeweiht war. Es wurde heute in der FAZ angemerkt, daß der 12cm dicke Rahmen ja wohl eigentlich aufgefallen sein muss. Aber wieso? Wenn da ein Künstler kommt und sagt "Dieses mein Werk gehört in diesen dicken Rahmen!" - welches Auktionshaus, welcher Käufer zweifelt das denn an? Es ist das selbstverständliche Recht des Künstlers zu entscheiden: "Dieses Bild gibt es in diesem Rahmen, und damit basta!"

Mich hat an Banksy immer etwas gestört, daß er bei seiner Grafitti-Kunst einfach ohne zu fragen das Eigentum anderer Leute benutzt. Seine Aktionen hingegen, z.B. einen Guantanmo-Häftling ins Disneyland oder das Bild eines Steinzeitmenschen mit einem Einkaufswagen (!) in das Britsche Museum einzuschmuggeln - köstlich! Genial!! Und auch tausendmal gekonnter als die Aktion von mir und drei Abitur-Kumpels, 1977 ein eigenes Werk in die documenta einzuschmuggeln...

Und ich bin absolut mit dabei, was Koukjian sagt: das ist ein Wendepunkt der zeitgenössischen Kunst. Das hat es so noch nie gegeben. Es gibt Künstler, die Kunstwerke schaffen, die bewusst nicht haltbar sind. Jeder, der mit Butter, Fett, etc. arbeitet, also mit Materialien, die ein schnelles Verfallsdatum haben, macht Kunstwerke mit begrenzter Haltbarkeit. Und kontakariert damit die Vorstellung des Ewigkeitswertes von Kunst.

Und stellt z.B. Sammler und Restauratoren vor unendliche Probleme - weil die entscheiden müssen: wie restauriert man denn nun so ein Werk? Indem man den Urzustand gleich nach der Erschaffung wieder herstellt? Also, mal platt gesagt: die zerflossene Gelantine der Gelantine-Skulptur durch neue ersetzen? Oder lässt man den zerflossenen Gelantine-Klumpen so wie er geworden ist? Wann stoppt man Zersetzungsprozesse?
Die "alten Meister" hatten nur das Problem der Lichtbeständigkeit von Farben und Leinwand... Und auch das wirft ja schon genug Fragen und Probleme auf...

Und jetzt kommt Banksy , und schreddert sein eigenes Bild, zehn Sekunden nachdem es gerade für 1,3 Mio US-$ versteigert worden ist... Das ist so cool, so geil, so genial... Der Künstler schafft mit seinem Kunstwerk neue Kunst, Aktionskunst... die Blicke der Leute... allein das war es doch wert...

Und eigentlich führt sich Banksy bei der Gelegenheit gleich auch noch selbst ad absurdum. Banksy gilt ja als "kapitalismuskritisch". Aber wie schon vor zwei Tagen ein Twitter-Tweed so schön konstatierte:

"Banksy-Bild für 1 Mio Pfund verkauft. Kapitalismus - Banksy 1:0. Banksy schreddert das Bild. Kapitalismus - Banksy 1:1. Sotheby sagt: jetzt ist das Bild mindestens das doppelte wert. Kapitalismus - Banksy 2:1 ..."

So ist es. Und ich denke ja auch immer noch, daß die legendäre "geputzte Badewanner" von Joseph Beuys nicht nur ein irres Kunstwerk für sich gewesen ist, sondern in der "adaptierten Version" ein vielfaches wert gewesen wäre...
Und jetzt frage ich mich fast: hat Beuys das vielleicht sogar selber inszeniert? Und dann bloß nie aufgeklärt?

Nein, ich glaube nicht. Ich glaube, soviel Humor hatte der nicht, der hatte eigentlich gar keinen. Banksy dagegen hat Humor. Und vielleicht konnte sowas auch nur im Land von "Monty Python" entstehen...

Und ich glaube, wir waren gerade alle Zeugen, wie ein Jahrtausendwerk entstanden ist. Ein Werk, das dereinst wie heute die Mona Lisa oder vergleichbares zum wahren Kulturerbe der Menschheit gezählt werden wird.
6 years ago
der Kaufgegenstand entspricht nicht mehr der Auktionsbeschreibung und sofern nun zugesicherte Eigenschaften nicht mehr vorhanden sind, dürfte so ein Wegfall der Abnahmeverpflichtung vorliegen.

Bei Kunst?

Bei Kunst muss man heute damit rechnen, daß plötzlich ein Clown aus der Torte springt... Es würde ja auch im Wert des Werkes nichts schmälern, wenn sich unter den oberen Bild ein verborgenes zweites Bild befände.

Bei Kunst kommt man ab einem gewissen Punkt mit dem BGB nicht mehr weiter... Nicht zuletzt das macht ja Kunst gerade aus.
6 years ago
Künstlerisch finde ich das ebenfalls ganz groß. Der Künstler hat das Werk nicht nur geschaffen, sondern auch quasi eigenhändig teilweise zerstört.

Kunst wirtschaftlich zu erfassen ist aufgrund der Einzigartigkeit immer schwer, aber ich glaube den Wertzuwachs unbenommen, und wäre ich der Käufer, würde ich mir das Bild genau so in meine Kemenate hängen, denn der Künstler wollte das Bild so.

Die rechtliche Seite wird spannend bleiben, jedenfalls wenn sich der Käufer als humorlos zeigt. Denn @ Nr. 3: Für mich wäre die Frage, was denn bei einer KUNST-Auktion die zugesicherte Eigenschaft ist - sicher nicht Produkteigenschaften des verwendeten Papiers, die wären nicht > 1 Mio. € wert. Hinzu kommt, dass Banksy nicht gerade als Fan der Kommerzialisierung bekannt ist. Zugesicherte Eigenschaft dürfte die Echtheit und Originalität sein, und beides ist nach wie vor gegeben. Unversehrt ist das Kunstwerk insoweit, als dass es durch den Künstler weiterentwickelt wurde.

Gruß | Martin
6 years ago
Ich bin nur insoweit auf dem Laufenden, was die Medien melden, und das ist außer dem Sichtbaren momentan noch wenig.

Banksy war immer gegen Kommerzkunst. Bisherige Verkäufe (von Eigentümern abgeschlagene Mauersegmente etc.) waren nie seine Initiative. Mich wundert darum, warum das Auktionshaus nicht Verdacht geschöpft hat, als er ein Werk zum Verkauf einlieferte. Da sitzen schließlich kompetente Leute. Und warum der Sinneswandel nicht in der Presse vermeldet und diskutiert wurde.

Die "Werbegag"-Vermutung ist eine Plattitüde. Hat Banksy nicht nötig und steht als Strategie völlig außerhalb seines Selbstverständnisses. Das kann nur schreiben, wer selber so tickt und sich nix anderes vorstellen kann.
Ich bin da doch eher zwiegespalten. Kapitalismuskritik ist es keinesfalls, denn dann hätte er das Teil auch zu Ende schreddern sollen. So ist es jetzt ein eigenständiges "anderes" Kunstwerk, was seinen Wert gesteigert hat.
Wenn er schlau war hat er sein eigenes Bild ersteigert und geschreddert und wird es wieder zum Kauf anbieten.

Die vollständige Vernichtung des Bild hätte mich mehr beeindruckt.
[gone] Charisma1962
6 years ago
Hinterlistige Machtdemonstration eines Egomanen.

Er selbst prangert an, verziert aber mit seinen Werken fremdes Eigentum.

Beeindruckt mich nicht.
6 years ago
Hätte mich auch gewundert wenn von meinem Vorschreiber was anderes zu lesen gewesen wäre...

Ich find es gut, die "Kunstkenner" kommen nun gar nicht mehr heraus aus der Disskussion, ich würde mir als Künstler auch eins ins Fäustchen lachen, wie lächerlich das alles ist...

Kunst sollte Kunst bleiben, und niemals als Wertanlage missbraucht werden!
Kunst bedeutet originär neues zu schaffen - alles andere ist kopieren und abkupfern, bestenfalls Kunsthandwerk. Womit ich die Qualität und Fertigkeit des Handwerks auf keine Weise herabwürdigen möchte. Wenn ein Kunstwerk "fertiggestellt" ist und als Besitztum gebraucht oder missbraucht wird, in Geld gemessen wird, dann ist es keine Kunst mehr. Das eigentlich Künstlerische ist der geistige Prozess und nicht das materielle Ergebnis.

Ein fertiges Werk zu schreddern ist nichts Neues in der Kunstszene, das haben andere schon viele Jahre früher gemacht. Das Neue an dieser Sache war jetzt, dass in der Versteigerung eine horrende Summe erzielt wurde und das Schreddern unmittelbar darauf erfolgte.

Heutzutage wird fast alles in Dollar gemessen und für viele ist die Anhäufung von Geld der einzige Lebenssinn. Für den künstlerischen Wert eines Werkes ist dieser Aspekt jedoch völlige Nebensache. Unsere Nachfahren werden darüber entscheiden, ob der Name Banksy neben anderen großen bedeuteten Namen zukünftig noch genannt werden wird und ob die vielen Millionen Dollar noch einen Wert besitzen werden ...
6 years ago
Die rechtliche Seite wird spannend bleiben, jedenfalls wenn sich der Käufer als humorlos zeigt. Denn @ Nr. 3: Für mich wäre die Frage, was denn bei einer KUNST-Auktion die zugesicherte Eigenschaft ist - sicher nicht Produkteigenschaften des verwendeten Papiers, die wären nicht > 1 Mio. € wert. Hinzu kommt, dass Banksy nicht gerade als Fan der Kommerzialisierung bekannt ist. Zugesicherte Eigenschaft dürfte die Echtheit und Originalität sein, und beides ist nach wie vor gegeben. Unversehrt ist das Kunstwerk insoweit, als dass es durch den Künstler weiterentwickelt wurde.

Sowohl der bisherige Eigentümer als auch Sotheby's werden zweifellos nicht dagegen vorgehen, wenn der Gewinner der Auktion jetzt vom Kauf zurücktreten will.

Denn das Ding würde bei einer neuen Auktion bestimmt für einen höheren Preis weggehen. Insofern muss man sich da wohl wenig Sorgen machen, daß der Käufer sich beschwert.
6 years ago
@Marcello Rubini
Ich bin nur insoweit auf dem Laufenden, was die Medien melden, und das ist außer dem Sichtbaren momentan noch wenig.

Banksy war immer gegen Kommerzkunst. Bisherige Verkäufe (von Eigentümern abgeschlagene Mauersegmente etc.) waren nie seine Initiative. Mich wundert darum, warum das Auktionshaus nicht Verdacht geschöpft hat, als er ein Werk zum Verkauf einlieferte. Da sitzen schließlich kompetente Leute. Und warum der Sinneswandel nicht in der Presse vermeldet und diskutiert wurde.

Hat Banksy denn das Ding selbst eingeliefert? Ich habe in der bisherigen Berichterstattung nichts dazu gefunden, wer das Ding eingeliefert hat.
Die "Werbegag"-Vermutung ist eine Plattitüde. Hat Banksy nicht nötig und steht als Strategie völlig außerhalb seines Selbstverständnisses. Das kann nur schreiben, wer selber so tickt und sich nix anderes vorstellen kann.

Er wäre nicht der erste Mensch auf der Welt, der nach etlichen Jahren "antikapitalistischer" oder "kapitalismus-kritischer" Positionierung merkt, daß es doof ist, wenn immer nur die anderen die Millionen haben und sich viel dafür kaufen können...

Und "Selbstverständnis" ist nicht in Stein gemeißelt. Bei den meisten Menschen verändert es sich im Laufe des Lebens.
6 years ago
"Hat Banksy denn das Ding selbst eingeliefert? Ich habe in der bisherigen Berichterstattung nichts dazu gefunden, wer das Ding eingeliefert hat." Ich auch nicht. Da hast du recht. Aber es las sich halt so, unausgesprochen, dem bin ich erst einmal aufgesessen. Auf die Fakten bin ich auch neugierig.

Und ich bin ziemlich entsetzt, wieviel Häme und böswillige Unterstellung über Künstler ausgeschüttet wird, jetzt gerade auch noch über die, die sich dem perversen Kunstmarkt widersetzen. Vermutend, bevor Klarheit herrscht.
6 years ago
Kunst muss sich einfach nicht zu ernst nehmen.

Fand ich gut und cool die Aktion.
Seit gestern wird nun in jeder Zeitung davon berichtet ... ich habe zuvor noch nie was von diesem Protagonisten wahrgenommen, und das soll nun künftig anders sein ...?
Wenn es dem Käufer (von dem ich mal annehme, daß dieser nicht Strohmann eines in-sich-Geschäfts war) nicht einfach nur um einen "echten Banksy", sondern unbeachtet jeder Reputation genau um dieses Bild, diese Darstellung in dieser Erhaltung ging und er quasi mit Kujaus exakter Kopie desselben genauso zufrieden gewesen wäre ... dann ist so betrachtet durchaus ein Schaden entstanden.
Daß hier nun wohl ein merkantiler Mehrwert daraus wird ... ich finde es genauso wie Charisma wenig beeindruckend ! Beschädigung fremden Eigentums ist und bleibt eine Straftat. So wie bei einem Auto, das nie in einer Garage stand, der Lack nach 25 Jahren und 325.000 km ausgeblichen ist ... vielleicht will der Eigentümer dieses Auto auch weiterhin so original erhalten und freut sich auf das in 5 Jahren kommende H-Kennzeichen. Und dann vollführt jemand ungebeten seine "Aktion" auf diesem Auto, das er dreist als "olle Karre" abwertet, die eh schon längst auf den Schrott gehöre.
Aber wenn sich trotz dreier Expertisen von 3 Kunstexperten kein gesteigertes Interesse wecken läßt ....
6 years ago
Beschädigung fremden Eigentums ist und bleibt eine Straftat.

Das Werk wurde aber mitsamt der Beschädigung verkauft... Das ist der Unterschied zum Auto in der Garage und auch zum Banksy an der fremden Hauswand.

Kauft man moderne Kunst, kauft man eine Überraschungstüte. Banksy hätte auch einen Lautsprecher einbauen können, der jeden Sonntag um 10 Uhr einen Gebetsruf nach Mekka abspielt, und nur unter völliger Zerstörung des Werkes ausgebaut werden könnte.

Wollte dann jemand mit dem BGB unterm Arm vor Gericht ziehen und ernsthaft sagen: "Ein künstlerisches Bild ist fehlerhaft, wenn es einen Lautsprecher enthält, der zu bestimmten Zeiten bestimmte Töne abspielt und nur unter Zerstörung des Werkes stillgelegt werden kann!"???

Bei Kunst gibt es keine "handelsübliche Ausführung und Güte". Bei Kunst gibt es nur das, was der Künstler für richtig hält.
6 years ago
@Marcello Rubini:
Und ich bin ziemlich entsetzt, wieviel Häme und böswillige Unterstellung über Künstler ausgeschüttet wird, jetzt gerade auch noch über die, die sich dem perversen Kunstmarkt widersetzen. Vermutend, bevor Klarheit herrscht.

Ich finde den Kunstmarkt nicht pervers und fand ihn auch noch nie pervers - ich finde ihn höchstens skurril. (Und bewundere bis heute z.B. Beuys für seine Chuzpe und seine Fähigkeit, mit seinem, pardon, Schrott so viel Erfolg zu haben und soviel Geld zu machen... Das muss man erstmal hinkriegen, und da würde ich kläglich scheitern...)

Ob Banksy sich damit dem Kunstmarkt "widersetzt"? Oder ihn gerade "bedient"? Unerheblich. Er kann machen was er will, mit und in seiner Kunst.
Bei mir hat er stark gewonnen, weil diese Nummer einfach einen grandiosen Humor zeigt. (Ich glaube: beabsichtigt; aber auch unfreiwillig wäre es okay.)
Und Humor ist übrigens etwas, das ich bei vielen - gerade auch bildenden - Künstlern oft sehr vermisse.

(Wäre ich Maler, und ich würde erfahren, daß ein Gemälde von mir inmitten anderer Gemälde wochenlang auf dem Kopf gehangen hätte, ohne daß es irgendwem auffällt, oder würde ich gar erfahren, daß ein renommierter Kunstkritiker diesem versehentlich auf dem Kopf hängende Bild eine engagierte, ausführliche Kritik gegönnt hat, ohne gemerkt zu haben, daß dat Ding verkehrtrum hängt...
... ich würde mich göttlich darüber amüsieren, und mich dann auch fragen, was das eigentlich über meine Kunst und die Betrachter meiner Kunst so alles aussagt...)

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