Das Ende von TfP? 707

6 years ago
Es ist echt bitter. Als Hobbyfotograf ist es quasi unmöglich seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln, ohne dafür Geld zu bezahlen. Das war vor ein paar Jahren noch anders. Jetzt fangen selbst die Anfänger-Models schon damit an, nur pay zu shooten. Traurig, dass es auch hier bei vielen nur noch um die Kohle geht. Und man darf ja wohl mal ehrlich sein: viele der Models könnten es sich gar nicht erlauben direkt mit pay anzufangen, wenn sie ihre Kleidung anbehalten würden.
#361Report
6 years ago
Wenn ein Model für Pay nicht taugt, warum bucht man es dann ?
Ich verstehe an diesem Punkt die ganze Diskussion nicht.
#362Report
6 years ago
"Es ist echt bitter. Als Hobbyfotograf ist es quasi unmöglich seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln, ohne dafür Geld zu bezahlen."

Sorry, Chris, aber die Aussage ist Quark. Ja, es ist nicht so einfach, wie man es sich wünschen würde. Aber es ist alles andere als unmöglich.
#363Report
6 years ago
@ Chris; du hast doch jede menge Models auf Deiner Sedcard, frag doch mal ob eine sich für ein zweites tfp-Shooting zur Verfügung stellt. Sicherlich stellt Nacktheit, einen gewissen "Mehrwert" dar.
Hier in der MK sehe ich regelmässig tfp-Jobs von durchaus guten (in der Regel Pay) Models für
Babybauch, Wedding und Verlobungen etc.
Mich befremdet das zwar , weil damit der Wert dieser Fotografenarbeit aufgehoben wird, du kannst mit solchen
tfp-Jobs aber sicherlich Deine Fähigkeiten entwickeln. Blos so ein tipp.
#364Report
6 years ago
ich habe viel zu viele tfp-shootings verfügbar, blos wenn ich dir da was abgebe, dann sind es wieder die Fahrtkosten, oder das Aussehen der Models die Deine Entwicklungsfähigkeit blockieren.
#365Report
6 years ago
Tja, wenn das Leben beginnt unerträglich zu werden, greift man halt zu Sarkasmus... oder zu Alkohol. Und falls es ganz schlimm wird, kann man auch noch kombinieren...
#366Report
6 years ago
ich würde mal sagen: als Hobbyfotograf ist es quasi unmöglich seine Ausrüstung zu erweitern, ohne dafür Geld zu bezahlen. Blos da heult keiner rum, dabei ist das richtig Batzen Geld, meist auf einen Schlag. Als ich von der 45 Jahre alten Analogkamera rüber bin auf digital, hat das vierstellige Beträge aufgerufen.
#367Report
6 years ago
@Wanderphotograph:

Danke für die Aufzählung. Beim Punkt "platter Hintern" musste ich schmunzeln, weil mir da der Bezug zum Porträt (mit 'R') tatsächlich abgeht.
#368Report
6 years ago
Verdammt, das ist jetzt als Steilvorlage geeignet - aber mit Portraits sind nicht nur reine Gesichtsportraits gemeint - ein Ganzkörperportrait ist auch ein Portrait - auch im sitzen, z.B. auf einer Mauer.
#369Report
6 years ago
Ja, das Thema "Was ist ein Porträt und was macht es aus?" kann einen eigenen Thread mit völlig konträren Ansichten füllen. :-)
#370Report
Bin mir fast sicher, dass es den hier schon gab.
#371Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Chris...so recht klar ist mir Dein Beitrag nicht, Du fängst ja nicht grade erst an, da würde ich vermuten das Du inzwischen ein kleines Netzwerk mit einem gewissen Radius haben könntest, darüber ergibt sich doch sicher auch was ? sprichst Du jetzt nur von der MK ?!

McA...der Mensch im Bild macht ein Portrait aus, man verliert schnell den Blick darauf wenn man sich in Details ergeht.

Foto300...wenn man etwas so will und für notwendig erachtet heult man eh nicht rum, egal ob man ne Kamera oder eine Person bezahlt die man fotografieren kann...
#372Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
@ Wanderphotograph

Ich habe deine Aufzählung erstmal setzen lassen, denn natürlich haben ein paar Punkte ins Schwarze getroffen. Manches könnte aber der Fotograf auch beim Shooting sagen. Den rechten Winkel sollte er doch sofort sehen und gerade Männern fällt doch der platte Hintern sofort ins Auge ;) Eine gute Standfestigkeit mit der Möglichkeit, Körperspannung aufzubauen, bedarf eines passenden Untergrundes. Wenn ich ständig darauf achten muss, dass ich mit meinem Absatz nicht in einem Gitter oder einer Ritze stecken bleibe, dann liegt mein Fokus darauf und da kann dann schon eine Hand etwas doof aussehen. Und was die durchgängigen Licht-Löcher angeht: Da haben die Nackedeis einen großen Vorteil, dass eben diese nicht durch Kleidung verschlossen werden :)

Aber danke für die Tipps, ich werde verstärkt darauf achten!
#373Report
6 years ago
@Charisma1962: Einen Punkt hat er vergessen. Immer schön die Achseln rasieren, damit die "Mindestens-eine-Hand-im-Haar-und-Ellenbogen-ganz-weit-oben-Pose" keinen Grund zur Beanstandung gibt... :-))))
#374Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Haha, ausgerechnet die Bilder mit dieser Pose habe ich schon aussortiert - weil ich sie unnatürlich finde :) Frisch rasierte Beine sind wichtiger :D
#375Report
6 years ago
@_McA_

Mich würde es tatsächlch interessieren, welche Defizite der Modelle ihr da meint.


Ich beschränke mich mal auf die Klassiker, jedoch gibt sujet- oder themenbedingte Ausnahmen, z.B. Abdrücke bei Bondage-Bildern.
Naja, beginnen wir doch einfach mit der Vorbereitung:
- Abdrücke auf der Haut (von Socken, Schmuck), Sonnenbrand, Bikini-/Top-Streifen
- kein hautfarbener BH bei transparenter Garderobe
- Augenringe weil zu spät ins Bett
- zu auffälliger Nagellack oder Kunstnägel
- etwas speziell, aber wenn SW-Bilder angesagt sind (insbesondere analog), weiß jemand mit ein wenig Erfahrung, daß roter Lippenstift nicht so die beste Idee ist

Daß ein Model vor einem Aktshooting rechtzeitig auf lockere Kleidung wechseln sollte, ist etwas, das ein erfahreneres Model wissen sollte. Witzigerweise war das vor ~15 Jahren in jedem Foto/Model-Forum ein Dauerthema, so daß man davon ausgehen konnte, daß das jedem Model und jedem Fotografen bekannt war. Dieses Wissen scheint heute wieder etwas verloren gegangen zu sein.

Nur: letztlich ist der Fotograf der "Kapitän" des Foto-Shootings. Vor allem da, wo es keinen Stab von "Assis" gibt, die sich um sowas kümmern. Also liegt es nahe, als Fotograf dem Model spätestens bei der Terminverabredung klar zu sagen:

1. zieh was lockeres an, wg. Abdrücken
2. bring folgendes mit, erstens, zweitens, drittens

Dazu muss man aber auch fairerweise sagen: kaum ein Model wird nur im Seiden-Kimono ohne Unterwäsche mit der Bahn zum Shooting fahren.
Also: nach dem Eintreffen und der Begrüßung als erstes RAUS AUS DEN KLAMOTTEN und Kimono o.ä. anziehen. Ein kluges Model bringt sowas mit, ein kluger Fotograf hat so ein Teil für sein Model liegen. Frisch gewaschen, selbstverständlich.

Und was Outfits betrifft: man kann erwarten, was man vorher vereinbart hat. Vereinbart man: bring bitte schwarze Dessous mit, dann muss das Model schwarze Dessous mitbringen, oder eben sagen: sowas hab ich nicht. Dann muss der Fotograf es eben beschaffen. Nur mal als Beispiel.
Amateurmodels kommen gerne mit einem Haufen Outfits an, weil sie wissen, daß der Fotograf da kaum was anbieten kann. Profimodels gehen davon aus, daß sie gebucht werden, und nicht ihr Kleiderschrank.
Das typische Profimodel reist in Shirt und Hose und flachen Schuhen an und zieht ein kleines Rollköfferchen mit Wechselklamotten, Zahnbürste und ein paar weiteren "Toilettensachen" hinter sich her. Schon das Shampoo liegt üblicherweise im Hotelzimmer und muss nicht mitgeschleppt werden.
Der Vorteil ist, daß das nur Handgepäck ist, was auf dem Flughafen viel Zeit spart.
- Augenringe weil zu spät ins Bett

Ein Zeichen, daß das Modeln nicht wirklich ernst genommen wird. Wobei... bei jungen Frauen führt eine durchgemachte Nacht eher selten zu signifikanten Augenringen.
- zu auffälliger Nagellack oder Kunstnägel

Eine Pest, aber da muss der Fotograf eben vorher sagen: KEIN Makeup, KEIN Nagellack, KEINE Kunstnägel.
Muss dann aber natürlich auch bereit sein, die nötige Zeit einzuplanen, daß das Model sich direkt vor dem Shooting passend zurecht macht oder zurecht gemacht wird...

Nagellack oder Lippenstift kann man aber mühelos in wenigen Minuten entfernen. Und als Fotograf, der mit Models arbeitet oder überhaupt Menschen studiomäßig o.ä. fotografiert, sollte man ein paar Dinge immer zur Hand haben. Z.B. Papiertücher, Nagellackentferner und ähnlichen Kram. (Und, wenn man nicht nur Männer fotografiert, einen kleinen Vorrat von Tampons verschiedener Größen! Damit kann man Frauen manchmal sehr glücklich machen...)

Sind aber alles Dinge, die man rechtzeitig vorher klärt, so wie die Frage "Wie kommt das Model nach dem Shooting rechtzeitig zu ihrem Zug?" o.ä.
(Teil 1)
#376Report
[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
Natürlich muss man vorher wenigstens versuchen abzuklären was wie und wo...hinterher heulen ist Blödsinn...dann fasst man sich an die eigene Nase wie und was man das nechste Mal besser kommunizieren kann.

DIE Defizite DER Modelle gibt es nicht...manche machen etwas so wie man es nicht so will. TFP bedeutet Absprache.
#377Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Ich habe zwar keine, aber was ist so problematisch an Kunstnägeln?
#378Report
6 years ago
1. Kurz und böse - es macht Wurstfinger, selbst bei eher filigranen Händen
2. Es zerstört die Harmonie bei Portraits durch Verlagerung der Aufmerksamkeit von den Augen auf die Finger - Stichwort Akzentsetzung
3. gemeine Reflexe
#379Report
6 years ago
Beim Shooting:
- A und O der Stand / Auflage muß zur Aussage passen egal ob sichtbar oder nicht - wenn der nicht stimmt, zieht es sich bis in die Mimik hoch
- fehlende Spannung im Körper
- verkrampfte Finger, Hände zur Faust geballt
- hochgezogene Schultern, Gesicht zur Faust geballt
- Stand, Haltung und Mimik passen nicht zueinander und / oder zum Thema oder Stimmung, fehlendes Gefühl für das Licht

Im Gegensatz zu einem weitverbreiten Irrtum (sogar unter Fotografen und Models verbreitet) ist modeln eine Tätigkeit, für die man drei Voraussetzungen braucht:

1. ein für den jeweiligen Bereich passendes Aussehen
2. eine Menge Talent
3. eine Menge Erfahrung und Fertigkeiten, sprich: Kompetenz

Ist nicht anders als bei Schauspielern. Oder anderen Tätigkeiten.
In der Regel bringt das Newcomer-Model Aussehen und Talent mit, und der Rest ist "learning by doing".
Das bedeutet: irgendwer kriegt immer die Lernphase ab. Das ist auch nicht weiter schlimm, wenn denn Models sich bewusst sind: ich kann eigentlich noch gar nichts wirklich. Also sollte ich alle Chancen nutzen, die mir gegeben werden. Egal ob Hobby oder professionell - Newcomer sollten TfP-Angebote als Chance zum lernen nutzen.
Wobei es sich zweifellos am besten mit einem guten Fotografen lernt, der auch noch fähig ist, einen Newcomer gut anzuleiten. Da muss man dann als Fotograf auch ein bißchen Spaß dran haben. Nicht jeder gute Fotograf kann das automatisch. Manche können es gar nicht.
Da muss man dann auch mal was als "auch negative Erfahrungen sind wertvolle Erfahrungen" verbuchen mögen.

Fotografen müssen sich andererseits doch aber auch klar sein, daß Newcomer und Models mit noch nicht so viel Erfahrung eben nicht wie gute Profis auf Knopfdruck anspringen und die ganzen Basics automatisch im Hintergrund abspulen.

- rechte Winkel in der Pose
- Gesicht unpassend immer zur Kamera
- komplett fehlender Ausdruck, Lustlosigkeit
- zurückgezogener Kopf statt aufrechter Haltung
- unpassende Posen zum Thema (z.B. die Kopfschmerz-Pose) und Theatralik
- unpassende Posen zum Typ (manche Posen funktionieren nur bei schlanken und andere nur bei kräftigen Modellen)
- kompaktes Posieren ohne Luft und Licht

Da ist es aber auch Aufgabe des Fotografen, dem Model zu erklären, was es tun soll, und was nicht.
- platter Hintern (das ist nur ein Muskel, den man etwas anspannen muß, das ist wirklich nicht schwer)

Doch, das ist für die meisten Menschen mehr oder weniger schwer. Ein Model muss es lernen, klar, aber auch das kommt nicht automatisch.
- zu viel Spaß (im Bild) - klingt komisch, aber wenn selbst im Schwertkampf das Grinsen nicht aus dem Gesicht verschwindet, funktioniert das Bild nicht

Was ein Model vor allem braucht, ist ein gutes Gefühl für seine "Außenwirkung". Ein Model muss spüren, ohne in den Spiegel zu gucken: was sagt meine Mimik. Meine Körpersprache. Was verkörpere ich gerade. Und passt das zu dem, was ich verkörpern soll.

Auch da ist aber wieder auch der Fotograf in der Pflicht. Es nützt nichts, dem Model zu sagen "Du stehst irgendwie verkrampft da, mach doch mal locker!" Das führt höchstens zu mehr Verkrampfung. Da muss ein Fotograf schon wissen "Wieso ist das eigentlich so? Was führt dazu? Und mit welchen kleinen Tricks kann man das auflösen?"
Ein Fotograf, der häufig Menschen fotografiert, sollte auch wissen, wie man die verschiedenen Grundtypen von Menschen "entkrampft".

Ist nicht immer einfach. Vor allem auch dann nicht, wenn der Fotograf selber mit seiner Technik, seinem Licht und seiner Gestaltung genauso am kämpfen ist wie das Model mit seinem Posing.

Einen kleinen, sehr wirksamen Tip gibt's da aber. Für alle Seiten. Weniger ist mehr.

Als Newcomer-Fotograf kann ich mir ein erfahrenes Model buchen (das reduziert meine Arbeit bei der "Model-Führung") und dann nehme ich einen Stuhl. Nur mal als Beispiel. Und arbeite mal vier oder fünf Stunden mit dem Model und diesem einen Stuhl. Weiter nix. Und wenn von den vier oder fünf Stunden ein Drittel "nur für Gucken" draufgeht, dann ist das keine Verschwendung von Zeit und Honorar, sondern genau richtig. Bevor man gute Bilder machen kann, muss man sie nämlich erstmal sehen.

Gilt für Models genauso. Such Dir einen erfahrenen Fotografen, biete ihm TfP zu seinen Bedingungen an, und sag ganz ehrlich: "Ich habe immer noch irgendwie ein Problem damit, im Focus der Blicke, der Kamera zu stehen, und mich dabei nicht wirklich entspannen zu können." "Entspannen" meint dabei nicht, Körperspannung auszuschalten. Sondern: nicht mehr zu verkrampfen.

Schauspielschüler laufen stundenlang in ihrem Zimmer auf und ab und machen Sprechübungen, die andere Menschen in die Klappsmühle bringen würden. "Mimimimimi-Momomomomo"...
https://www.youtube.com/watch?v=2WVBD3K66bA - die junge Dame ist kein Model, aber sie würde sich zweifellos höchst neugierig und engagiert vor eine Kamera stellen und eine halbe Stunde "Grimassen schneiden". Was sie nämlich macht ist: mit sich arbeiten. Und herausfinden, wie sie funktioniert.

Und genau das ist es, was man wunderbei bei TfP machen kann. Weil man bei TfP viel besser als bei Pay sagen kann: der Weg ist das Ziel. Stell das Newcomer-Model mitten in den Raum. (Der darf natürlich keine kleine Butze sein.) Und sag: Du stehst da jetzt mal eine halbe Stunde lang. Einfach nur stehen.
Und dann fängt man an, das Model mal wirklich genau und gründlich anzugucken. Wie steht ein Mensch eigentlich? Was fällt mir auf? Und dann stellt oder setzt man sich hinter das Model. Ist es ein hübsches Model, ist es völlig okay, als (Newcomer-)Fotograf auch mal fünf Minuten die Gelegenheit zu nutzen, dem Model auf den Hintern zu glotzen. Ist auch Entspannung. Für den Glotzenden. Das Model muss derweil lernen, genau damit umzugehen. Ich werde beguckt. Intensivst. Und das auch noch in einer Weise, die ich überhaupt nicht kontrollieren kann. Ich bin nicht sicher, wie ich gerade von hinten aussehe, und ich sehe den Betrachter nicht, und kann nicht mal versuchen zu erkennen, was dessen Gedanken und Reaktionen gerade sind.

Wer lernen möchte, gute Landschaftsfotos zu machen, der sollte sich eine Kamera mit einer Brennweite nehmen und zwei Stunden lang um einen Baum herumlaufen. Und erst gucken, und dann sehen. Und nur ein Baum, wie er in der Landschaft steht.

Für Newcomer-Fotografen und -Models ist das beste Motto eines, das heute leider sehr aus der Mode gekommen ist, bei vielen. Slow down. Halte einfach mal inne und schaue und spüre. Zum Beispiel: in dich hinein. Und nein, das ist überhaupt nicht esoterisch.
#380Report

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