Frauenbild, MeToo und die medienverabeitende Zunft 732

6 years ago
"Es ist gut, dass die alten Rollenbilder überdacht werden. Frauen haben dies durch ihren Kampf um Gleichberechtigung überhaupt erst möglich gemacht. Die Männer fangen jetzt ernsthaft an sich damit zu beschäftigen, wie ein neues Verständnis als Mann aussehen könnte, das einerseits die alte Rolle als dominantes Raubein hinter sich lässt und andererseits eine Liebe zum Mann-Sein und eine positive Männlichkeit kultiviert.
Insofern hat die Frauenbewegung eine Vorreiterrolle nicht nur für die Frauen, sondern auch für die Männer, die nun (nicht immer ganz freiwillig) um eine neue Identität ringen müssen. ....
Es ist nun an der Zeit für die Männer, ihren Selbstwert und ihr Selbstverständnis auf eine neue Ebene zu bringen, zu einer positiven Form von Männlichkeit, die bewusst und lebensrichtig, ganzheitlich und gesund ist, die auch die Gefühle integriert und kommuniziert."
quelle:
https://www.tattva.de/maenner/gewalt-gegen-maenner/
#561Report
6 years ago
Ein gutes Beispiel dafür, wie die Geschichte umgeschrieben wird.
Natürlich hat die erste Welle des Feminismus (und im Grunde nur die) einiges konstruktives angeschubst. Dinge die aber sowieso passiert wären.
Das Leben hat sich verändert. Keine Kriege hierzulande mehr, dafür mehr Technologie die das Leben erleichtert und freischaufelt. Ein Stück weit.
Damit war es einfach an der Zeit das alle überdenken, wie in dieser neuen Epoche gelebt werde möchte.
Der Feminismus hätte ohne die mithilfe der Männer nichts bewegt und umgekehrt brauchen Männer auch die Hilfe von Frauen. Was man z.B. daran sieht, dass das Frauenwahlrecht von Männern gegen Feministinnen durchgesetzt wurde.
Männer entdecken nicht jetzt erst, ihre neue Rolle. Das tun sie seit vielen Jahrzehnten. Leider nicht als Gesamtgesellschaft. Frauen entdecken mittlerweile das es Sinn macht, den Männern AUCH zu helfen. Es geht nur langsam weil Veränderungen immer bedingt, das sich eine Gruppe von allen beteiligt.

Im Artikel steht "dominantes Raubein". Leider steht dort nicht wie einige Männer so wurden.
Es war die Gesellschaft und die Eltern (beide!) die so erzogen und prägten. Außer bei psychischer Krankheit kommt niemand als Raubein auf die Welt.
Wenn man sich ansieht wie lange die Politik an der sexistischen Wehrpflicht festgehalten hat - welche noch immer nicht abgeschafft ist - dann führt einfach eins zum anderen.
Die Familienministerin verteidigt übrigens auch 2018 noch, die Beschneidung (Körperverletzung, auch ohne medizinische Indikation) von männlichen Babys.
Es muss sich tatsächlich in vielen Köpfen noch einiges ändern. In der ganzen Gesellschaft.
#562Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Die Ursachen sind bekannt. Anfangen muss man, und zwar jeder bei sich selbst. Jeder Mensch hat in seinem Leben Verletzungen erfahren, die meisten haben das verdrängt und projizieren auf andere, verletzen so weiter. Leider werden erst extremere Auswirkungen bekannt.
#563Report
6 years ago
Japp... was aber zum Großteil daran liegt, das es keine vernünftigen Hilfsangebote gibt. Nicht für Frauen, nicht für Männer und schon gar nicht für Kinder.
Es gibt Ansprechstellen. Aber diese sind eher guter Schein der Politik. Dahin werden Gelder geleitet, die Politik klopft sich auf die Schulter, real bringt es aber wenig bis nichts.
Und irgendwann knallt es dann, einer sieht kein Licht, nur Tunnel und dreht durch. Dann ist "jeder bei sich selbst" leicht gesagt. Es stimmt ja, das man Eigenverantwortung übernehmen muss. Aber wenn die Psyche einen Knacks hat, sieht man das meist nicht und schafft es nicht alleine.
#564Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Das sehe ich nicht so. Wer Hilfe will, findet Hilfe. Leider trainieren die meisten Menschen lieber noch ihre Leidensfähigkeit (dezenter Hinweis auch Richtung BDSM), schaffen sich so re-traumatisierende Situationen und nehmen erst beim Zusammenbruch Hilfe an. Ja, ich weiß, sie können es nicht anders. Aber es laufen genug Menschen rum, die erkennen, dass da etwas schief läuft und die sind gefordert, das richtige Maß zum Gegenlenken zu finden. Nicht einfach, dieses Stehvermögen zu beweisen, weht der Gegenwind doch rau.
#565Report
6 years ago
BDSM ist toll... Stichwort: Lustschmerz :).

Ich glaube es läuft wie bei Suchtkranken. Und grade in der Familie ist es schwer aus dem Kreislauf auszubrechen. Vor allem wenn die Menschen um Dich herum sehen das Du Hilfe brauchst aber gleichzeitig auch der Grund dafür sind.
#566Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Wer den Schmerz braucht, um Lust zu spüren, hat sich bereits einen sehr dicken Schutzpanzer zugelegt, um sein empfindliches inneres Kind zu schützen.

Nicht falsch verstehen, ich schreibe dies rein als sachliche Information ohne jegliche Wertung.
#567Report
@ Charisma1962

"Aber es laufen genug Menschen rum, die erkennen, dass da etwas schief läuft..."

Genau in diesem Punkt widerspreche ich dir absolut. Viele sind einfach nicht empathisch genug, aber das Hauptproblem ist einfach, daß die wenigsten Menschen mit solchen Dingen umgehen bzw. solche Dinge überhaupt einschätzen können.

Das breite Unwissen fängt doch bereits beim großen Volksproblem Depression an. Selbst da weiß doch kaum jemand drüber Bescheid.
#568Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Wann ist genug genug?

Jeder gibt sein Bestes.
#569Report
Jeder Täter war mal Opfer und jedes Opfer wird unbehandelt Täter.

Beide Teile der Aussage sind empirisch absoluter Unfug. Die allermeisten Täter waren keine Opfer und die allermeisten Opfer werden nie zu Tätern - egal ob behandelt oder nicht.
Das ist auch eine fatale Ansicht, denn durch solche Aussagen werden einerseits Taten relativiert und andererseits Opfer herabgesetzt.
#570Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Das du mich jetzt gerade herabsetzt, ist dir sicher nicht bewusst.
#571Report
Ist mir egal. Empirischen Unfug korrigiere ich. Egal, wer ihn behauptet.
Deine Aussage ist schlichtweg in jeder Hinsicht falsch.
#572Report
Wer den Schmerz braucht, um Lust zu spüren, hat sich bereits einen sehr dicken Schutzpanzer zugelegt, um sein empfindliches inneres Kind zu schützen.
...

Eine, wie ich finde recht einseitige und tendenziell auch gefährliche Aussage. Schmerz wird auf vielerlei Arten erfahren um die Lustausschüttung zu triggern. Die weiter oben aufgeführte BDSM Szene wurde da per se als therapiebedürftig verdächtigt. Von Extremsportlern und großflächig Tattoowierten fange ich da gar nicht erst an.

Allerdings erkenne ich da auch den Ansatz vieler Menschen die in Therapien diverse Dinge lernten, welche sie jetzt auf alles und jeden anwenden. Allerdings ist jeder Einzelfall gesondert zu betrachten. Umfeld, Vergangenheit, Elternhaus usw. (Anamnese eben). Das macht es ja so schwierig. Und ja, ich spreche (ebenfalls) aus Erfahrung.
#573Report
6 years ago
Es gibt Dinge im Leben, die glasklar nicht gehen.
Dazu gehört Gewalt gegen andere zum Erreichen eines eigenen Nutzens - vollkommen egal, wie diese Gewalt ausgeübt wird.
Was auch nicht geht ist die Moralkeule gegen solche, die anders denken und handeln als mancher es gerne hätte.
Ein Fetisch oder einfach nur eine Vorliebe die außerhalb der eigenen Norm liegt muss nicht behandelt oder aufgearbeitet werden. Manche Menschen haben Spaß daran und das ist auch gut so.
Wer daran keine Freude entwickeln kann, der möge sich einfach andere Hobbies suchen oder andere zumindest einfach gewähren lassen.
Wer an der Aktfotografie keine Freude findet, der hält sich einfach davon fern.
Das kann unmöglich so schwer sein, wie mancher es hier vermuten lässt.
Es gibt Bilder, die scheiße sind - darüber kann man in einem MK-Forum sicher diskutieren.
Eine Grundsatzdiskussion darüber, ob Fotos mit einem erotischen Hintergrund das gesellschaftliche Frauenbild negativ beeinflussen sollte man aber in einer Diskussion speziell in der MK mit etwas mehr Bedacht führen. Viele User hier fotografieren seit Jahren Akt und leben ihr Hobby, manche Models auch ihr kleines Nebengewerbe aus. Die nun alle in den mee-too-Topf zu werfen halte ich für fatal.
Jedes Opfer von Gewalt ist eines zu viel. Ich sehe aber keinen Zusammenhang, als dass sich Akt-Models oder auch Akt-Fotografen in der MK diesen Schuh anziehen müßten.
#574Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Carsten, dir ist schon klar, dass bei "Ist mir egal" beim Gegenüber i. d. R. alte Verletzungen getriggert werden?

Ich denke, dass wir bei meiner Aussage völlig unterschiedliche Bilder im Kopf haben. Für mich sind Opfer und Täter nicht nur die Fälle, die vor Gericht landen. Das fängt viel, viel früher in ganz kleinen Dingen an.
#575Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Michael, ich wende nicht alles auf jeden an. Wenn aber für Psychologen 4 bis 8 Verhaltensbeschreibungen für eine Diagnose ausreichen, dann schütteln die das nicht einfach so aus dem Ärmel, weil sie da gerade Lust drauf haben, sondern weil sie sich ihr Wissen in einem langen Studium angeeignet haben und dieses Wissen auf empirischen Studien beruht. Wenn ich mir dann erlaube, eine Aussage auf 2 Sätze zu reduzieren, dann kann das beim geneigten Leser zum Nachdenken und zur eigenen Recherche anregen.
#576Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
@ Heute ein König

"Gewalt gegen andere zum Erreichen eines eigenen Nutzens" wird ständig ausgeübt. Gewalt ist ja nicht nur körperlich. Die frühkindlichen Konditionierungen, die keineswegs zum Wohl des Kindes geschehen, sondern der Bequemlichkeit der Erwachsenen, gehören schon dazu.
#577Report
[gone] Charisma1962
6 years ago
Ich lasse nur mal einen Link da (Ich hoffe, das ist hier erlaubt?), der sehr gut erklärt:

https://www.facebook.com/notes/gabriele-rudolph/die-wut-über-erlittene-demütigungen/1767581973285368/
#578Report
@ Charisma1962

"Wenn ich mir dann erlaube, eine Aussage auf 2 Sätze zu reduzieren, dann kann das beim geneigten Leser zum Nachdenken und zur eigenen Recherche anregen."

Wenn es deine Absicht sein sollte, jemanden zum Nachdenken und weiterer Recherche anzuregen, bringt es relativ wenig, wenn man ihn mit einer extrem verallgemeinerten Aussage konfrontiert und damit dann alleine lässt.
Der Verweis auf eine allgemeinverständliche Quelle, also keine Fachaufsätze, die nur weitere Verständnisfragen aufwerfen würden, wäre da ein probates Mittel.
#579Report
@Charisma:
Es ist mir völlig egal, was bei Dir wie getriggert wird.
Was Du schreibst ist *Falsch*. *FALSCH*. Fertig.
Das ist auch keine Frage von individuellen Befindlichkeiten oder 'Bildern', die man im Kopf hat. Sondern eine rein emprische.

Ich habe zehn Jahre zu Sexualstraftaten geforscht - ich kenne die Daten und ich kenne die zentralen Studien.

Die allermeisten Täter waren *KEINE* Opfer. Und die allermeisten Opfern werden *KEINE* Täter werden. Das wirft ein völlig falsches Bild auf Täter, Taten und Opfer.

Dieser Unfug ist einer der üblichen Mythen, die über Sexualstraftaten im Umlauf sind und einfach nicht stimmen. Genauso wie immer behauptet wird, die meisten Fälle sexuellen Kindesmißbrauchs fänden in der Familie statt. Stimmt auch nicht.

Du kannst Dich von mir aus auf den Kopf stellen, ich werde sicherlich nicht anfangen, hier auch irgendwelche Unwahrheiten zu verbreiten, nur weil Dir die besser in den Kram passen. Wo kommen wir denn da hin? Sind wir hier bei Breitbart oder was?
Also wirklich.

Ich kann Dir aber gerne mal irgendwann eine Literaturliste zusammenstellen.
Nein, tut mir leid, viele der zentralen wissenschaftlichen Studien findet man nicht im Netz. Da muss man dann schon klassisch ein Buch zur Hand nehmen (wobei sich das langsam bessert).
#580Report

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